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Studieninteressierte

Ihr wollt Biologie in Heidelberg studieren? Da werden euch bestimmt einige Fragen auf der Zunge brennen: Welche Noten brauche ich, um zugelassen zu werden? Was kann mir das Studium in Heidelberg bieten? Wie funktioniert das Auswahlverfahren? Was wird im Studium von mir erwartet? Wie gut ist die Uni eigentlich? usw. usf.

Auf einige der Fragen, die die Bewerbung betreffen, versuchen wir euch hier eine Antwort zu geben. Mehr Infos zur Stadt Heidelberg findet ihr in den Rubriken „Weggehen und Wohnen in HD“.

Alle Infos findet ihr auch in unserem Ersti-Heft

Warum Biowissenschaften studieren?

Die Biowissenschaften sind sehr facettenreich. Äußerst diverse Forschungszweige finden hier Schnittmengen und bereichern unser Leben. In den folgenden Ausführungen soll weder mit Klischees und Vorurteilen kokettiert werden, noch sollen unbegründete Hoffnungen geschürt werden. Es ist lediglich ein Anliegen, einige äußerst spannende Teilbereiche der Biologie kurz und prägnant vorzustellen. So werden Argumente gesammelt, warum es mehr als lohnenswert erscheint, sich eingehender mit den Themen der Lebenswissenschaften zu beschäftigen – ob in Freizeit oder Studium!

Disziplinen der modernen Biowissenschaften

Neben der Entschlüsselung von Entwicklungsvorgängen im Embryo fallen auch Untersuchungen an adulten Organismen in das Aufgabenfeld eines Entwicklungsbiologen. Hierzu zählen unter anderem die Differenzierung von Zellen, sowie Prozesse der Regeneration und des Alterns, welche bekanntermaßen Grundlagen bedeutender humaner Krankheiten darstellen (z.B. Alzheimer). Des Weiteren hat sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass viele Krebserkrankungen auf Mutationen in Genen zurückzuführen sind, die bereits in der frühen Embryonalentwicklung wichtige Rollen spielen. Somit liefert diese Disziplin der Biowissenschaften nicht nur Grundlagenforschung in der Entstehung von komplexen biologischen Strukturen (wie Extremitäten oder Organen), sondern auch wichtige Erkenntnisse darüber, wie Veränderungen in diesen Prozessen zu Krankheiten führen können.

Obwohl Infektionskrankheiten schon seit tausenden von Jahren verbreitet sind, weiß man erst seit dem letzten Jahrhundert mehr über ihre Herkunft und Ansteckung. Heutzutage ist allgemein bekannt, dass Infektionskrankheiten durch Parasiten, Viren, Pilze oder Bakterien übertragen werden. Gerade durch die Berichterstattung der Medien sind jedem Namen wie SARS, Malaria oder HIV ein Begriff. Das Studium der Infektionsbiologie zeigt somit einen Schnittpunkt der Biologie und der Medizin auf. Es werden Krankheitserreger und deren Wirkungsmechanismenbetrachtet, sowie auch die immunologische Antwort des erkrankten Menschen erforscht.

Seit Hunderten von Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft schon mit Mikroben – also lebenden Strukturen im Bereich eines Millionstel-Meters. Bakterien sind das hauptsächliche Forschungsobjekt auf dem Gebiet der Mikrobiologie. Wir verdanken ihr nicht nur wichtige Entdeckungen wie Antibiotika und Resistenz sondern auch das grundlegende Verständnis für biomolekulare Struktur- und Funktions-Zusammenhänge. Das Chemotaxis-System des des Darmbakteriums Escherichia coli gilt als Musterbeispiel für ein enträtseltes zelluläres Netzwerk. Man ist so fasziniert von dem Apparat, der den Bakterien ihre Bewegung ermöglicht, dass man selbst Kuchen damit ziert!

Die Neurowissenschaften befassen sich im Allgemeinen mit der Struktur und Funktion von Nervensystemen. Spannend wird es, wenn Neurowissenschaftler den komplexen neuronalen Zusammenhängen auf den Grund gehen und dabei auf Prozesse stoßen, die bisher nicht darstellbar schienen. Zum Beispiel wurde gezeigt, dass es auch im Alter noch zur Bildung neuer Nervenzellen kommen kann. Obwohl Schlagzeilen suggerieren, dass Gedanken und Gefühleper Hirnscans entschlüsselt werden können, ist noch längst nicht vollständig verstanden, wie wir Dinge wahrnehmen und empfinden. Viele Fragen bleiben offen und machen die Neurowissenschaften zu einem der spannendsten Forschungsgebiete der Zukunft. 

Die Systembiologie ist eine Schlüsseltechnologie der Lebenswissenschaften. In der nächsten Dekade wird sie eine entscheidende Rolle als Impulsgeber für Innovationen in der Bioökonomie und in der Medizin spielen. Systembiologie bietet die Chance, vollkommen neue Erkenntnisse über die Dynamik und das Zusammenspiel von Lebensvorgängen zu erlangen. Sie verknüpft dazu molekularbiologische Ansätze mit mathematischen Computermodellen und erlaubt es erstmalig, Lebensvorgänge nicht nur zu verstehen, sondern auch bestimmte Abläufe vorherzusagen.

Die Synthetische Biologie ist die Lehre vom künstlich hergestellten Leben. Sie verbindet die Ingenieurs- mit den Lebenswissenschaften, wobei standardisierte, einander kompatible biologische Bauteile konstruiert werden, die dann idealerweise zu lebenden Systemen verknüpfbar sind. Das klingt abstrakt, kann aber ganz praktisch einmal dazu führen, dass wir mittels synthetischer Gewebe irgendwann alle einen perfekten Körper besitzen. Jetzt muss eine Debatte über Chancen und Risiken beginnen, um Zukunftsperspektiven für unsere Gesellschaft realistisch einschätzen zu können. Eine kreative Plattform hierfür bietet www.super-cell.org! Es ist zudem möglich, sich über den Wettbewerb iGEM dem Thema zu nähern. 

„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“, wusste schon Charles Darwin. Dieser Dynamik gilt es, ihren natürlichen Lauf zu lassen. Damit das gegeben sein kann, müssen ökologische Zusammenhänge, die nur zu einem Bruchteil erforscht sind, verstanden und begreiflich gemacht werden. Dazu gehört auch, den darin involvierten Tierarten ihre interessanten Geheimnisse zu entlocken. Die Zoologie liefert wichtige Bausteine für das Verständnis von Nachhaltigkeit und befasst sich im Zuge dessen mit verhaltensbiologische Ausprägungen, Entwicklung, Morphologie, Anatomie, zwischenartlichen Verwandtschaftsverhältnissen (Systematik) und zoogeographischen Charakteristika.

Idee: Lorenz Adlung, Texte: Lorenz Adlung, Theresa Bruncke, Maja Funk, Ann-Cathrin Joschko, Steffen Weinlein.

NC und Auswahlverfahren

Hier wird das Bewerbungsverfahren zum Bachelor Biowissenschaften erklärt. Das Bewerbungsverfahren zum Master Molecular Biosciences und zum Bachelor Biologie werden jeweils dort erklärt.

Numerus Clausus: Punktwert aus der Zulassungsabteilung, 2015 bei 1148. Unter allen Bewerbern wird gemäß einer erreichten Punktezahl eine Rangliste erstellt. Die Rangliste wird gebildet aus den

  • Punkten der Hochschulzugangsberechtigung

  • Punkten der Fachnoten der letzten vier Schulsemester in Biologie, Chemie, Englisch, Physik oder Mathematik

  • Punkten für eine abgeschlossene Berufsausbildung als Chemisch Technische(r) Assistent(in), Biologisch Technische(r) Assistent(in) oder Pharmazeutisch Technische(r) Assistent(in) (NUR explizit diese Berufe gehen ein).

Es ist nicht möglich, sich für einen anderen als den aktuellen Jahrgang zu bewerben. Die Unterlagen werden nicht ein oder mehrere Jahre gebunkert oder im Voraus bearbeitet. Bewerben kann man sich nur innerhalb der offiziellen Bewerbungsfristen für den jeweils nächsten Anfängerjahrgang oder das nächste Semester bei Hochschulwechslern.

Genauer hier nachzulesen.

Sezieren im Biostudium

Wenn ihr euch für den Studiengang Biologie entscheidet, müsst ihr folgende Praktika absolvieren, in denen ihr mit Tieren arbeiten müsst:

Grundkurs Grundlagen der Biowissenschaften (1. Semester, PFLICHT für BSc Biologie und Biowissenschaften) Hier lernt man die anatomischen Grundlagen von Tieren und Pflanzen. Im Tierreich fängt es mit Protozoen (Einzellern) an und geht dann über Süßwasserpolypen (Hydra) schließlich zu den „größeren“ Tieren über, bei denen dann das richtige Sezieren beginnt. Was genau drankommt, ist immer vom Bestand der Tiefkühlfächer des zoologischen Institutes abhängig, so grob dürften es wohl sein: Regenwurm, Küchenschabe, irgendein Fisch, Maus

Grundkurs Biodiversität heimischer Tiere (2. Semester, PFLICHT für BSc Biologie und WAHLfach für BSc Biowissenschaften) Der Kurs besteht aus Bestimmungsübungen. Man bekommt Dauerpräparate oder ausgestopfte Tiere und muss diese dann an Hand eines Bestimmungsschlüssels identifizieren. Das mag bei Säugetieren noch ganz leicht und witzig sein (Eichhörnchen am Stock), bei den Insekten kann es dann aber schon ganz schön kniffelig werden.

Grundkurs Entwicklungsbiologie (3. Semester, PFLICHT für BSc Biologie und Biowissenschaften) Hier werden an Frosch-, Fisch- und Huhnembryonen verschiedene Stadien der Entwicklung eines höheren Organismus untersucht. Die Tiere müssen beobachtet und gezeichnet werden.

Grundkurs Experimentelle Physiologie (3. Semester, PFLICHT für BSc Biologie und Biowissenschaften) Die einzelnen Programmpunkte dieses Praktikums unterscheiden sich stark. Bei Versuchen zum Nervensystem werden lediglich (Demonstrations-)versuche an Drosophila-Larven durchgeführt.

Euch sollte aber klar sein, dass auch im Bereich der Molekular- und Zellbiologie viel mit Tieren gearbeitet wird. In der Krebsforschung (am DKFZ bspw.) oder am MPI für medizinische Forschung arbeitet man viel mit Mäusen, Hamstern oder Kaninchen und auch am ZMBH wird mit Versuchstieren gearbeitet. Schließlich müssen die Ergebnisse der in vitro Versuche auch irgendwann auf den ganzen Organismus übertragen und erprobt werden.

Man kann solchen Arbeiten natürlich aus dem Weg gehen, was eure Berufsaussichten aber wohl schmälern wird, denn in vielen Instituten wird mit Tieren gearbeitet (so gibt es auch botanische Institute, in dem Kaninchen gehalten werden zur Antikörpergewinnung).

Wenn ihr euch für Bio immatrikuliert müsst ihr die oben genannten Praktika absolvieren und die Arbeit an den Versuchstieren auch selbst durchführen. Neben Medizinern und Veterinärmedizinern ist es nur Biologen erlaubt, Versuche an Tieren durchzuführen, d.h. euer Abschluss als BSc Biologe/in impliziert eure Befähigung (praktische & ethische Ausbildung), mit Tieren zu arbeiten.

Die „Biologie“ ist ja die „Lehre vom Leben“ und manche Dozenten lassen euch den Kurs nicht bestehen, wenn man die Arbeiten an den Versuchstieren verweigert, da das eurer späteren Berufsbefähigung zuwiderlaufen könnte.

Natürlich hat man am Anfang etwas Scheu oder sogar Ekel ein Tier aufzuschneiden und seine Anatomie zu studieren, die meisten werden so etwas bisher noch nie gemacht haben. Das geht den meisten so, aber man gewöhnt sich an alles, ihr werdet es sehen. Keins der in den Grundkursen präparierten Tiere müsst ihr selbst töten.

Wenn ihr euch wirklich nicht sicher seid, ob die Arbeit an und mit Versuchstieren für euch machbar ist, solltet ihr eure Wahl nochmals gründlich überdenken.

Kurze Vorstellung der Stadt und der Universität

Die Stadt Heidelberg ist nicht nur im Inland als Inbegriff der Romantik bekannt, sondern gilt auch im Ausland als lohenswertes Reiseziel, was hauptsächlich an dem Besuchermagneten Heidelberger Schloss liegt. Demzufolge sind Horden ausländischer Touristen in der Heidelberger Altstadt keine Seltenheit, vor allem Gäste aus den USA und Asien fragen oft nach dem Weg oder lassen sich von Studenten fotografieren.

Die Universität Heidelberg ist die älteste Universität auf heutigem deutschen Boden (gegründet 1386) und gilt allgemein als sehr renommiert (zur weiteren Wertung siehe Spezialisierungen). Die Uni HD ist heutzutage über die ganze Stadt verteilt, mit zwei Ballungsbereichen: in der Altstadt liegen die Geistes-, Sprach- und Sozialwissenschaften und im Stadtteil Neuenheimer Feld (meist abgekürzt als INF für im Neuenheimer Feld) sind die Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Geographie, Geologie, Mathematik, Pharmazie und Physik) sowie die Medizin (Human- und Zahnmedizin) und Sportwissenschaften (auf den Olympiastützpunkten weiter nördlich) vertreten. Zudem hat sich ein kleiner Trupp des Südostasieninstitutes ins „Feld“ verschlagen. Als Bachelor Biowissenschaftler hält man sich ausschließlich im Feld auf, BSc Biologen müssen je nach zweitem Fach noch in die Altstadt pendeln. Die Lehr- und Forschungsgebäude der Biologie sind wiederum über den ganzen Campus des Neuenheimer Feldes verteilt. Im ersten Semester werdet ihr euch hauptsächlich in folgenden Instituten aufhalten: COS (INF 230 bzw. INF 360), Hörsaalzentrum Chemie (INF 252), Hörsaalzentrum Physik (INF 308), sowie im Kirchoff-Institut für Physik (KIP, INF 227). Des Weiteren findet man sich häufig im Universitätsrechenzentrum (URZ, INF 293), in der Universitätsbibliothek (UB, INF 368) oder in der Zentralmensa (INF 304) wieder. Durch die Präsenz weiterer renommierter Forschungsinstitute, die nicht der Uni angehören, aber zum Teil auf dem Uni-Campus zu finden sind, wird der Schwerpunkt Molekular- und Zellbiologie Heidelbergs weiter aufgewertet. Hierzu zählen das DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum), das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung sowie das EMBL (European Molecular Biology Laboratory) und weitere Biotech-Unternehmen in Heidelberg und Umgebung.

Zudem wurden Forschungsinstitute eingerichtet, die zur Fakultät für Biowissenschaften gehören oder interdisziplinär mit anderen Fakultäten zusammenarbeiten, hierzu zählen:

– Zentrum für Molekularbiologie Heidelberg (ZMBH, INF 280)
– Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften (IZN, INF 364) – Institut für wissenschaftliches Rechnen (IWR, INF 368)
– Biochemiezentrum Heidelberg (BZH, INF 328)
– BioQuant (INF 267)

Das Leben außerhalb der Uni zu genießen gehört natürlich auch zu den wichtigen Aspekten des Studentenlebens: Hierzu zählen zum Beispiel die kulturellen Erlebnismöglichkeiten in Heidelberg. Neben der Schlossruine, die man als Student in Heidelberg wohl mindestens einmal besuchen sollte, sind mehr als zehn Museen in Heidelberg zu finden, so bspw. das Textilmuseum oder das „Kurpfälzische Museum“. Das bekannteste Museum dürfte das Apothekermuseum im Schloss sein, direkt neben dem angeblich größten Weinfass der Welt (aber um diesen Titel streiten sich mehrere Städte). Weitere Ausflüge sind der Studentenkarzer

in der Augustinergasse und die alte Universitätsbibliothek wert, in welcher der Codex Manesse aufbewahrt wird, das bedeutendste Zeugnis mittelhochdeutscher Liederhandschrift aus den Zeiten des Hochmittelalters.

Verschiedenste Theater-, Schauspiel- und Opernaufführungen bieten wie in jeder Stadt weitere Zerstreuung, Höhepunkt dürften hierbei die Heidelberger Schlossfestspiele sein, welche jeden August im Königssaal des Schlosses aufgeführt werden. Im Rahmen des Studium generale finden an der Uni Heidelberg zudem verschiedene Vortragsreihen sowohl in der Aula der Neuen Universität statt als auch die beliebten Sonntagsvorträge des zoologischen Museumsvereines

Natürlich gilt es auch in Heidelberg neben den kulturellen Einrichtungen auch anderen Vorlieben in den vielerlei Kneipen, Clubs und Discotheken zu frönen. Am bekanntesten dürfte die „Untere Straße“ in der Heidelberger Altstadt sein, in der schon Generationen von Studenten zu feiern wussten (besonders im Sommer sehr beliebt). Alle Einzelheiten des Heidelberger Nachtlebens hier aufzuzählen, ginge allerdings nun zu weit, dafür gibt es ja beispielsweise die offizielle Kneipentour der Fachschaft Biologie. Im Sommer trifft man sich ebenfalls an / auf der Neckarwiese, einem großen Grünstreifen entlang des Neckars, auf dem gegrillt, gefeiert, gebadet und Sport betrieben werden kann oder man sich einfach ein bisschen in der Sonne chillt.

Für die Sportbegeisterten bietet sich auf dem Gelände des Olympiastützpunktes Heidelberg und den Sportanlagen der Sportstudenten eine Vielzahl an Möglichkeiten, die auch im Rahmen des kostenlosen Hochschulsports angeboten werden. Ruderer, Kajakfahrer und sonstige können sich auf dem Neckar austoben, während es für Kletterbegabte, Wanderlustige oder Mountainbiker genügend interessante Ausflugsziele für das Wochenende am Rande des Odenwalds gibt.

Weitere besondere Ereignisse oder Veranstaltungen in Heidelberg sind

– die Thingstättenfeier in der Walpurgisnacht zum 01. Mai: rund 15.000 Menschen, meist Studenten, wandern hoch auf den Heiligenberg und feiern an der Thingstätte eine Party in nicht-offiziellem Rahmen

– Heidelberger Herbst: großes Volksfest in der Heidelberger Altstadt, Ende September

– Schlossbeleuchtung: großes Feuerwerk am Schloss und von der Alten Brücke an jeweils dem ersten Wochenende in Juni, Juli und September

– Heidelberger Schlossfestspiele, Juni-August

– Lange Nacht der Museen im Rhein-Neckar-Dreieck zusammen mit den Städten Mannheim und Ludwigshafen

– Heidelberger Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn am Fuße des Schlosses

Englischkenntnisse im Biostudium

In den ersten Semestern sind in der Regel die meisten Lehrveranstaltungen und alle Vorlesungen auf Deutsch mit der gelegentlichen englischsprachigen Folie. 

Es gibt einen Sprachkurs „wissenschaftliches Englisch“ (im LSF unter „Verschiedene Veranstaltungen“). Wir würden das allen empfehlen, die in der Oberstufe in Englisch nicht mindestens die Note 2.0 hatten.

Wir würden euch aber die Verwendung englischsprachiger Lehrbücher empfehlen, da ihr so die richtige Fachterminologie lernt, angelsächsiche Lehrbücher meist didaktisch besser sind als deutsche Lehrbücher und aktueller sowie billiger als deutsche Übersetzungen angelsächsischer Lehrbücher.
In Seminaren ist es euch normalerweise freigestellt, euren Vortrag auf Englisch oder Deutsch zu halten. Auf Englisch zu halten, hinterlässt oft einen guten Eindruck und ist eine gute Übung, aber natürlich aufwendiger.
In den Hauptprakika (und manchen Aufbaukursen) des 3. bis 5. Semesters ist das Skript auf Englisch, aber es wird deutsch gesprochen. Manche Betreuer sind Doktoranden ohne Deutschkenntnisse, was euch weitere Gelegenheit zum Üben gibt, aber euer Haupt-Betreuer spricht Deutsch. 
Die Zyklusvorlesungen des fünften Semesters werden teilweise komplett auf Englisch gehalten, die Klausurfragen können unter Umständen in Englisch gehalten werden.

Die Bachelorarbeit kann auf Deutsch oder auf Englisch geschrieben werden, allerdings bevorzugen manche Betreuer eine der beiden Sprachen.

Der Master Molecular Biosciences wird auf Englisch unterrichtet. Zur Aufnahme muss man ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen.

Bewerben aus dem Ausland - Ein Erfahrungsbericht

Ich bin als deutsche Staatsbürgerin in England aufgewachsen und besuchte 12 Jahre lang die Europäische Schule Culham. Nach bestandenen Abschlussprüfungen erhielt ich Anfang Juli mein Zeugnis, das European Baccalaureate (EB). Da blieb nicht viel Zeit für die Online-Bewerbung an der Uni Heidelberg (Bewerbungsfrist für Biowissenschaften war Mitte Juli).

Um die Abschlussnoten, die beim EB auf einer Skala bis 10 angegeben werden, in ein dem deutschen Abi-Benotungssystem gleichgestelltes Format zu bringen, braucht man eine Bescheinigung vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Für die Uni Heidelberg muss dies in Baden-Württemberg ausgestellt sein. In dieser Hinsicht hatte ich Glück, denn das EB meiner Schule wurde mit einer Bescheinigung aus genau diesem Bundesland anerkannt. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich meine Bewerbung wohl um ein Jahr verschieben mÃüsen, da die Beschaffung einer solchen Bescheinigung sonst sicher zu lange gebraucht hätte.

Meine Zulassung zum Studium erhielt ich bereits Ende Juli, und daher rechtzeitig, um an dem sehr informativen Open Day mit der Fachschaft Anfang August teilzunehmen. Für „Ausländer“ mit einem weiten Reiseweg hätte dies vielleicht knapp werden können (ich hatte Glück und war grade zu Besuch bei Freunden in Deutschland). Nach dem Open Day und meinem ersten Besuch der Uni und der Stadt stand für mich absolut fest, dass Heidelberg die richtige Entscheidung für mich sein würde (Uni Manchester und UCL London waren meine anderen Optionen).

Die relative späte Antragsfrist für Biowissenschaften (sehr günstig für mich) hatte auch eine Kehrseite: Die Frist für Bewerbungen um Wohnheimplätze war bereits abgelaufen, sodass Wohnheime generell schon belegt waren. Aus dem Ausland auf Wohnungssuche zu gehen ist nicht einfach, da man nicht eben mal auftauchen und Zimmer bzw. WGs besichtigen kann, und auch die deutschen Mietgepflogenheiten (z.B. Maklerprovision) nicht kennt. Kurz bevor ich im August noch einmal nach HD fuhr (denn zur Immatrikulation muss man auch als „Ausländer“ persönlich vorsprechen), versuchte ich dringend, Besichtigungstermine für Wohnungen zu organisieren. Ich hatte jedoch wiederum Glück, da das Studentenwerk (Anm. umbenannt in Studierendenwerk) nach wiederholter Anfrage doch noch einen Wohnheimplatz für mich finden konnte.

Ob In- oder Ausländer bei der Immatrikulation muss man alle benötigten Formulare, Fotos und beglaubigten Urkunden dabei haben. Wenn diese in Sprachen außer Deutsch und Englisch vorliegen, muss man auch die Übersetzung beglaubigen lassen. Für den Nachweis meiner Krankenversicherung reichte die in England ausgestellte European Health Insurance Card (EHIC) nicht. Allerdings kann man sich von einer gesetzlichen Krankenkasse bei Vorlage der gültigen EHIC eine Befreiungsbescheinigung ausstellen lassen, was die AOK Baden-Württemberg dann auch schnell und problemlos erledigte.

Zur Immatrikulation sollte ich auch eine beglaubigte Kopie meiner eigenen Geburtsurkunde und die meiner Geschwister mitbringen, da ich eine Befreiung von den Studiengebühren beantragen wollte. (Beeindruckender Weise ist dies in BW möglich, wenn man mindestens zwei Geschwister hat, von denen keiner in BW von Studiengebühren befreit worden war.) Da meine Schwester in England geboren wurde, bestand die Frage, ob eine Übersetzung sowie eine Beglaubigung der Übersetzung ihrer Geburtsurkunde notwendig werden würden. Glücklicherweise waren die Uni-Sachbearbeiterinnen jedoch bereit, die Urkunde auch auf Englisch zu akzeptieren, solange die Namen meiner Eltern darauf vermerkt waren (in England ist das auf dem „Long Birth Certificate“ der Fall).

Eine weitere Herausforderung war das Konto in Deutschland. Um die Verwaltungs- bzw. Wohnheimkosten zu bezahlen, brauchte ich ein deutsches Bankkonto. Zur Eröffnung eines Kontos bei einer deutschen Bank oder Sparkasse muss man jedoch einen Wohnsitz in Deutschland haben und so gab ich kurzerhand die Adresse von einem in Deutschland ansässigen Familienmitglied an. Im Internet fand ich eine gute Übersichten zu Studentenkonten (z.B. http://www.uniturm.de/ratgeber/studenten-girokonto-vergleich) und so musste ich nur noch das von der Bank bei Antragstellung verlangte „Postident“ zur Bestätigung meiner Person meistern. Zum Glück reichte mein Pass, denn ohne Adresse in Deutschland hatte ich ja auch noch keinen Personalausweis!

Abschließend möchte ich allen anderen Bewerbern aus dem Ausland Mut machen – mit guter Organisation, ein bisschen Glück, und der Unterstützung von Eltern und Bekannten ist es durchaus machbar, die Bewerbung, Zulassung und Einschreibung zum Studium in Heidelberg erfolgreich und relativ kurzfristig zu absolvieren, auch wenn man sein Abi an einer Schule außerhalb Deutschlands abgelegt hat. Studentensekretariat und Studentenwerk sind dabei hilfreiche Partner, und der Open Day ist eine nützliche Investition.

-Friederike Schlumm

Ausstattung fürs Studium

Als angehender Biologe braucht ihr neben eurem Köpfchen noch gewisses Handwerkszeug. Hierzu zählen:

  • Laborkittel:

    Wird für die chemischen Praktika (Anorganik & Organik), den Grundkurs Biowissenschaften, für die „Methoden der molekularen Biowissenschaften“ sowie „Experimentelle Physiologie“ benötigt. Darüber hinaus bei allen weiteren Kursen und Hauptpraktika. Kauf ist also Pflicht.

    Erwerb: Entweder bei der Fachschaft Chemie (~15 Euro), FS Medizin oder bei sonstigen Geschäften, die Labormaterialien vertreiben (z.B. Firma Eiermann in HD, da gibt es auch qualitativ sehr hochwertige Mäntel, die kosten dann aber bis zu 40 Euro). In der Einführungswoche organisieren wir für euch einen zentralen Kittelkauf, damit nicht jeder einzeln zu den Chemikern laufen muss.

  • Sezierbesteck:

    Benötigt für das Grundpraktikum Biowissenschaften. Ein komplettes Set für 25€ inklusive zwei Stahlpinzetten, ein Skalpell, zwei Scheren, vier Präpariernadeln, Stecknadeln, Rasierklingen und 50 Objektträger sowie 100 Deckgläser, wird von uns während des Erstemesterfrühstücks und natürlich während der Öffnungszeiten verkauft.

  • Notwendig für den Grundkurs Biodiversität heimischer Blütenpflanzen und entsprechende Exkursionen:

    Klapplupe zur besseren Sicht. Könnt ihr z.B. bei der Buchhandlung Lehmanns erwerben

  • Taschenrechner:
    Hier reicht euer Schulrechner vollkommen aus. Auf keinen Fall sind programmierbare Taschenrechner erlaubt. Für die Physik-Klausur werden in der Regel einfache Taschenrechner gestelllt. Für die Übungen zu den Vorlesungen reicht ein Standard-Normalrechner ebenfalls vollkommen.