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Buchrezensionen

VON ALISON: DIE AUFGEFÜHRTEN BESCHRIEBUNGEN WAREN IN UNTERSEITEN EINGETEILT!!!!

Natürlich werdet ihr im Studium nicht darum herumkommen, diverse Bücher zu wälzen. In diesem Bereich sammeln wir für euch Rezensionen von Lehrbüchern. Darin haben wir versucht einzuschätzen, wie sinnvoll und hilfreich das ein oder andere Buch für das Studium ist. Kennt ihr ein gutes (oder auch schlechtes) Lehrbuch, das ihr bewerten wollt? Schreibt einfach einen Artikel und schickt ihn an die Fachschaft! Wir stellen ihn dann hier rein.

5. überarbeitete Auflage
ISBN 978-3-13-240227-0
Georg Thieme Verlag

Das Taschenbuch „Zellbiologie“ bietet eine Einführung in die Grundlagen der Zellbiologie. Im Mittelpunkt stehen dabei die verschiedenen Zellorganellen und -kompartimente und grundlegende zelluläre Prozesse wie Zellteilung, Bewegung oder Stofftransport; aber auch weitreichendere Themengebiete werden angeschnitten, beispielsweise Virologie und die Evolution der Zelle.

Durch den natürlichen Schreibstil ist der Text flüssig zu lesen und leicht verständlich, und auch die Kapitel sind kurz gehalten. Die Themen sind stark kondensiert und ermöglichen einen Überblick über die Zellbiologie, ohne auf viele Details einzugehen. Zudem findet man zu Beginn jedes Kapitels eine kurze Einleitung zum jeweiligen Thema, was einen guten Überblick ermöglicht.

Die Abbildungen sind übersichtlich und tragen zum besseren Verständnis bei; nichtdestotrotz wäre es an einigen Stellen möglich, längere und komplexe Erklärungen oder Beschreibungen durch Abbildungen zu ersetzen, da diese eine bessere Übersicht ermöglichen und somit längere Textblöcke vermieden werden können. Allgemein kommt es aber durch die präzisen Erklärungen – kurz und dennoch die wichtigsten Informationen enthaltend – zu keinen Verständnisproblemen.

Alles in allem stellt Plattners „Zellbiologie“ ein gutes Nachschlagewerk dar, wobei es durch das kleine Format auch sehr handlich ist. Durch die verständlichen und vollständigen Erklärungen eignet sich das Taschenbuch gut für Schüler, die sich mehr mit Zellbiologie befassen wollen. Die Themen werden jedoch nicht so detailliert behandelt, wie für das Studium notwendig ist; daher ist dieses Werk hauptsächlich an Studierende zu empfehlen, die sich einen Überblick verschaffen oder Grundlagenwissen auffrischen wollen.

 

– Laura Rustarazo-Calvo

Mai 2017

In seinem Buch „Die geheimnisvolle Welt der Pilze“, beschreibt Robert Hofrichter auf etwas über 200 Seiten einige der faszinierendsten Eigenschaften, Arten und Lebensweisen von Pilzen. Die sehr kurz gehaltenen (max. 2 Seiten) Kurzkapitel sind ideal, um sie während der Laborarbeit in Inkubationszeiten und zwischen Experimenten zu lesen.

Robert Hofrichtes Fokus in diesem Buch ist es, pilzkundliche Laien in die wunderbare und interessante Welt der Pilze einzuführen. In vielen Kapiteln verbindet er wissenschaftliche Erkenntnisse mit seinen eigenen Erfahrungen, was dem Leser einen guten persönlichen Einstieg in die Welt der Pilze ermöglicht. Inhaltlich behandelt dieses Buch ein breites Spektrum von der Evolution der Pilze, über Symbiosen und Medizinpilzen bis zu neueren Erkenntnissen in Bezug auf Giftwirkungen, wobei die einzelnen Themen nur oberflächlich angeschnitten werden und nicht zu tief in die wissenschaftlichen Einzelheiten eingegangen wird. Selbst Leser, die sich bereits mit der Welt der Pilze beschäftigt haben, erfahren durchaus etwas Neues. Einige Kapitel ließen mich jedoch mit dem Gefühl zurück, dass, in dem Wunsch das Buch allgemein verständlich zu schreiben, die tiefergehenden, interessanten Aspekte ausgelassen wurden. Leider gibt es mit nur 25 Referenzen im gesamten Buch auch kaum einen Ansatzpunkt, an dem man als interessierter Leser weitere Informationen zu den Themen erhalten kann (Die Referenzen, die angegeben wurden, sind jedoch zum Teil hochinteressant).

Der Fokus auf eine Leserschaft, die gerade erst in die Welt der Pilze einsteigt, wird meiner Meinung nach dadurch untergraben, dass kaum einer der genannten Pilze als Bild dargestellt ist und auch erklärende und vertiefende Illustrationen nicht verwendet werden. Für einen Leser, der die genannten Pilze (oder verwandte Arten) noch nie gesehen hat, bleiben „Die faszinierende Welt der Pilze“ weiterhin hinter deutschen oder lateinischen Artnamen verborgen, ohne in ein wirklich erhellendes Licht gerückt zu werden. Auf der anderen Seite enthält das Buch zwar schöne Farbfotographien von Pilzen, die aber ohne jeglichen Bezug zum Text zu sein scheinen und daher fast überflüssig erscheinen.

Zusammengefasst würde ich dieses Buch nur jemandem empfehlen, der bereits einige Grundkenntnisse in der Welt der Pilze gesammelt hat und nun den Wunsch verspürt, etwas tiefer in diese Welt einzutauchen, ohne sich jedoch zu tief in die wissenschaftliche Literatur vertiefen zu wollen. Das Buch kann gut als Ausgangspunkt für eigenständige Recherchen verwendet werden.

ISBN: 978-3-579-08676-7, Gütersloher Verlagshaus 2017, 19,99 €

–          B.Gideon Bergheim, Master Molecular Biosciences, Developmental and Stem Cell Biology

Juli 2016

332 S., 141 Abb., 16 Tab., Verlag S. Hirzel, Stuttgart, 2. Aufl., 2015. Kart., 29,80 €.

ISBN: 978-3-7776-2392-4

Christa Söhl

„Biologie für Ahnungslose“ deckt inhaltlich alle wichtigen Bereiche der Biologie ab und man bekommt einen guten, breit gefächerten Überblick über alle notwendigen Grundlagen und Fachbegriffe. Sowohl biologische Strukturen und Komplexe als auch Vorgänge werden ansprechend beschrieben und erklärt und an vielen Stellen durch Abbildungen ergänzt. Die Abbildungen sind recht übersichtlich und gut zu verstehen, obwohl man sich hier teilweise wünscht, sie seien nicht nur in blau und schwarz gedruckt, da eine buntere Darstellung das Verständnis der komplexeren Abbildungen vielleicht noch vereinfachen würde. Die Textabschnitte sind größtenteils kurz gehalten und auf das wichtigste beschränkt. Man kann die Erklärungen gut verstehen und weiß durch die dick hervorgehobenen Schlagworte genau, was man sich merken muss. Nur bei einigen der komplexeren Vorgänge (Photosynthese, Citrat-Zyklus etc.) sind die Texte z.T. etwas lang, was, zusammen mit der mit der Schwierigkeit des Inhalts, den Lesefluss leicht erschwert und dazu führt, dass man manche Abschnitte mehrfach lesen muss um sie zu verstehen. Die Fragen an den Kapitelenden befassen sich mit den wichtigsten Aspekten der behandelten Themengebieten und die dazugehörigen Antworten erklären diese in prägnanter, verständlicher Weise. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist durchaus angemessen, vor allem da man das Buch sicherlich über längere Zeit benutzen kann, da die behandelten Inhalte Grundlagen der Biologie sind, die wohl nicht in den nächsten Jahren völlig überholt sein werden. Meiner Meinung nach ist das Buch gut geeignet als Hilfestellung im Schulunterricht der Oberstufe, da es die hier behandelten Bereiche der Biologie abdeckt, ausreichend erklärt und mit den Klassearbeits-/Testartigen Fragen auch eine gute Vorbereitung für Prüfungen darstellt. Für jüngere Schüler sind die Texte und Erklärungen vielleicht etwas zu schwierig. Im Biologiestudium wird es sich eher als Begleittext und erstes, oberflächliches Nachschlagewerk anbieten, da die Erklärungen zwar gut verständlich und vollständig, aber längst nicht so tiefgehend und detailliert sind wie für das Studium notwendig. Trotzdem kann man gut darauf zurückgreifen, um das Grundlagenwissen aufzufrischen oder einen ersten Überblick zu bekommen.

Dezember 2016

Der Mortimer (Orginal-Titel: Das Basiswissen der Chemie) gilt als ein Klassiker unter den Lehrbüchern. Das Buch richtet sich an Chemie-Studenten im ersten Semester und Studierende mit Chemie im Nebenfach. Das Buch deckt die wichtigsten Bereiche der allgemeinen und anorganischen Chemie ab. Ich persönlich nutze dieses Buch (die vorherigen Ausgaben) seit vielen Jahren zur Vorbereitung meiner Chemie- Tutorien für Biowissenschaftler und habe es damals auch selber als Lehrbuch zum Lernen verwendet. Im Vergleich zur 10. Auflage (die 11. Auflage besitze ich nicht), ist die 12. Auflage etwas größer und erscheint insgesamt etwas „bunter“ (Bildmaterial und Info-Boxen). Dies macht das Lesen deutlich angenehmer. Wie auch bei den älteren Auflagen, ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt zu Beginn jedes Kapitels eine ausführliche Zusammenfassung und eine sehr gutes Glossar. Neu ist in dieser Auflage (im Vergleich zur 10. Auflage), dass es mehr Beispiele gibt und diese farblich deutlicher hervorgehoben sind. Diese erleichtern das Lernen deutlich. 

Ich empfehle dieses Buch gerne den Studenten in meinem Tutorium, da es auch komplizierte Zusammenhänge sehr gut erklärt, ohne sich in Details zu verlieren. Sehr gut ist auch, dass am Ende jedes Kapitels Übungsaufgaben zu finden sind. Mit diesen kann man sein Wissen testen und sich gut auf die Examen vorbereiten, da viele dieser Aufgaben den typischen Klausurfragen ähneln. 

Praktisch ist auch, dass sich direkt am Anfang des Buchs Tabellen mit allen wichtigen Naturkonstanten und Einheiten befinden. So muss man nicht lange suchen um die Konstante zu finden die man sucht. Meiner Meinung nach ist dies eine generelle Stärke des Buches, da auch das Inhaltsverzeichnis so gestaltet ist, dass man schnell findet was man sucht. 

Hervorheben möchte ich außerdem, dass es ein ausführliches Periodensystem zum ausklappen gibt und ein kleines Periodensystem zum mitnehmen. Letzteres ist eingeschweißt und macht einen stabilen Eindruck. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Mortimer sich hervorragend für Nebenfächler eignet, da er auf sehr übersichtliche und unkomplizierte Art und Weise den wichtigsten Stoff der allgemeinen und anorganischen Chemie erklärt. Über die Verwendung im Hauptfach Chemie kann ich mir allerdings kein Urteil bilden. 

Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass das Buch zwar auch Bereiche der Biochemie und der organischen Chemie anschneidet, die Stofftiefe allerdings selbst für Studenten mit Nebenfach Chemie nicht ausreicht. Es bleibt also ein hervorragendes Buch für die AC, aber ist nicht ausreichend um sich für OC und BC Klausuren vorzubereiten. 

–Maximilian Münster

November 2015

Wie wir entscheiden (Lehrer)

Autor: Jonah Lehrer

erschienen: erste Auflage 2009

Verlag: Piper München Zürich

 

Der Hirnwissenschaftler Jonah Lehrer ist Redakteur des Wissenschaftsmagazins Seed, studierte aber gleichwohl Literatur und Theologie in Oxford. Unter anderem lernte er bei dem renommierten Medizin-Nobelpreisträger Eric Kandel.

Lehrers vorliegendes Sachbuch erläutert in acht Kapiteln anhand einer Vielzahl von Beispielen und Fallstudien, wie Entscheidungsprozesse in unserem Gehirn ablaufen und wo Fehler in der Urteilsfindung menschliche Schwächen und somit Manipulationsmöglichkeiten offenbaren.

 

Dabei werden konkrete Fälle und Szenarien sehr ausführlich und anschaulich beschrieben. Eine gewissen Leidenschaft des Autors für das Fliegen wird hierbei deutlich. Das Steuern eines Flugzeuges wird in der Einleitung und dann immer wieder aufgegriffen und sehr detailliert geschildert. Zusätzliche Ausführungen wären auch bei der Beschreibung persönlicher Schicksale durchaus angebracht gewesen, wie beim tragischen Fall der Mary Jackson (S. 134).

 

Der Text ist generell leicht zu verstehen, da er sehr allgemein gehalten ist und auf Fachtermini – außer für die Anatomie des Gehirns – großteilig verzichtet. Hirnregionen werden immer wieder personalisiert, wodurch umgangssprachliche Erklärungen auftauchen, so bspw. „Der NAcc mag den Elektrogrill begehren, aber die Insula weiß, dass wir ihn uns nicht leisten können, oder der präfrontale Cortex erkennt, dass er zu teuer angeboten wird“(S. 261). Hier sind auch einige Unzulänglichkeiten in der Übersetzung aus dem Amerikanischen von Enrico Heinemann auszumachen. So wird die Spielshow „Deal Or No Deal“ im Deutschen fälschlicherweise als „Der Millionendeal“ bezeichnet (S. 92). Immer wiederkehrend ist das Wort“töricht“, das grundlos nie durch Synonyme ersetzt wird. Auch eine Metapher taucht immer wieder auf: Platons rationaler Wagenlenker, dessen emotionalen Pferde nur schwer kontrollierbar erscheinen. Dieses sprachliche Bild mag zwar passend sein für unsere Entscheidungsprozesse, schnell wird der Leser dieser Formulierung jedoch überdrüssig.

 

Obwohl das Spektrum beschriebener methodischer Ansätze eher begrenzt ist, werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse äußerst interessant geschildert. Untersuchungen mit Hilfe des Magnetresonanztomographen (MRT) bei verschiedenen Entscheidungsexperimenten legen dar, welche Hirnbereiche bei welchen Szenarien aktiv werden. Bildgebende Verfahren und diverse Einzelschicksale machen sich auch so genannte „Neuroökonomen“ zunutze, um unsere Nerven für den Konsum zu manipulieren. Kaufentscheidungen können nämlich vielfältig beeinflusst werden, worauf sich mittlerweile komplette Wissenschafts- bzw. Wirtschaftszweige spezialisiert haben.

 

Positiv hervorzuheben ist im Besonderen das Fazit des Buches, welches noch einmal alle vermittelten Erkenntnisse zusammenfasst und somit eine nützliche Anleitung bietet, wie Entscheidungen am besten zu treffen sind.

 

Insgesamt ist das Buch für die Allgemeinheit sehr zu empfehlen, spezielle Kenntnisse in den Neurowissenschaften sind nicht vonnöten. Dies hat den Vorteil, dass eine breite potenzielle Leserschaft Interesse am Werk finden kann, aber auch den Nachteil, Akademiker und Forscher auf dem Gebiet schnell zu langweilen. Die aufgeführten Anmerkungen sind neben wissenschaftlichen Publikationen vor allem Sachbücher und kurze Erklärungen zu genannten Fakten im Buch, die ergänzend betrachtet werden können.

 

Das Werk wurde eingehend in dem Magazin „Gehirn und Geist“ gelobt und empfohlen.

Die 335 Seiten lassen sich schnell und einfach lesen und wer die – emotionale oder rationale – Entscheidung trifft, dieses Buch auch zu Ende zu lesen, wird es sicher nicht bereuen.

–Lorenz Adlung

 

Taschenlehrbuch Biologie – Zoologie (Hrsg. Katharina Munk)

Erschienen: 2010

 

Verlag: Georg Thieme Verlag KG

 

Der Verfasser dieses Reviews war zum Zeitpunkt der Benutzung des Buches im 1.Semester Biowissenschaften.

Die Grundlagen werden in diesem Buch gut erklärt und herausgearbeitet, sodass man nach Lektüre des ersten Kapitels recht gut mit dem Sprachgebrauch des Systematik zurecht kommt. Es werden verwandtschaftliche Zusammenhänge klar und verständlich dargelegt, somit ist eine breite Grundlage der folgenden Kapiteln gegeben. Die verschiedenen Merkkästen mit Begriffserklärungen und groben Überblicken sind gut gelungen, und vor allem zum Rekapitulieren eine bereits gelesenen Kapitels sehr dienlich. Leider ist der Sprachgebrauch vor allem in dem Abschnitt des ersten Kapitels in welchem die Systematik der wichtigsten Tiergruppen erläutert wird sehr abgehackt, man hat das Gefühl mal lese einen Duden im Gegensatz zu einem Fließtext eines Lehrbuches.

Die folgenden Kapitel vertiefen das Wissen, zuvor benannte Gewebe, die unterschiedliche Tiergruppen voneinander trennen werden nun genauer behandelt und deren Funktionsweise erläutert. Ein Kritikpunkt hier ist, dass nur sehr dürftig (mit einem Satz) auf die Nociception eingegangen wird, ich finde zumindest bei Wirbeltieren hätte man auf grundlegende Mechanismen eingehen können.

Neben Erklärungen wird auch kritisch auf verschiedene Methoden eingegangen, beispielsweise auf die experimentelle Lernpsychologie. Dies veranschaulicht dem Lesenden sehr gut, dass man auch mit verschiedenen Methoden auf andere mögliche Ergebnisse kommt und deshalb Ergebnisse auch vor anderen Hintergründen kritisch betrachten muss. 

Alles in allem handelt es sich um ein gutes Lehrbuch, dass einen guten Überblick über die Zoologie vermittelt und den Leser etwas aus dem Denken, dass Zoologie mehr oder minder nur aus systematischen Betrachtungen bestehet, herausholt und ihn stellenweise sogar für ein, sehr trocken gehaltenes, Thema begeistern kann.

–Nadine Volk

Taschenlehrbuch Biologie – Ökologie und Evolution (Hrsg. Katharina Munk)

Erschienen: 2009

Verlag: Georg Thieme Verlag KG

Der Georg Thieme Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Taschenlehrbuch-Reihe zu etablieren, die Grundwissen aller biologischer Fachdisziplinen umfasst und es dem Biologiestudenten erleichtern soll, bei einer unfassbaren Vielfalt an Informationen den Überblick und das Verständnis für das Fachgebiet zu behalten. Im Rahmen dieser Reihe ist im Jahr 2009 das Taschenlehrbuch der Evolution und Ökologie erschienen. Laut Klappentext soll es „fit für den Bachelor“ und „das Lesen zum Vergnügen“ machen. Im Folgenden möchte ich kurz erläutern, ob es diesen Ansprüchen gerecht wird, wobei ich darauf hinweisen möchte, dass ich das Buch nicht vollständig gelesen habe.Das Buch umfasst insgesamt elf Kapitel, wobei nach einer kurzen Einleitung jeweils fünf der Ökologie und der Evolution gewidmet sind. Nach dem einführenden Kapitel zur Entwicklungsgeschichte dieser beiden biologischen Disziplinen folgt eine Betrachtung der Ökologie verschiedener Organisationsstufen angefangen von Individuen bis hin zu Gemeinschaften. In diesen Abschnitten werden vor allem grundlegende ökologische Begriffe und Funktionen erklärt. Es folgen zwei Kapitel zu den Themen „Ökologie der Naturräume“ und „Humanökologie“. Hier werden teilweise bereits beschriebene Sachverhalte aufgegriffen und im neuen Kontext erklärt, was manchmal zu Wiederholungen führt. Nichtsdestotrotz wird die Ökologie ausreichend und gut verständlich erklärt, mir sind keine gravierenden Inhaltslücken aufgefallen. Im zweiten Teil des Buches liegt der Fokus auf der Evolution der Lebewesen insbesondere der des Homo sapiens. Außerdem werden Informationen zur Phylogentik, zur Entstehung des Lebens und zu einzelligen Eukaryoten in gesonderten Kapiteln präsentiert. Der Evolutionsteil überzeugt durch aktuelle Aspekte und Modelle, die in vielen anderen Lehrbüchern zur Evolution noch nicht vertreten sind.

Die einzelnen Kapitel sind in Unterkapitel gliedert, die von unterschiedlicher Länge sind und in anschaulicher Weise wichtiges Grundwissen bieten. Der Text liest sich flüssig und ist leicht verständlich. Die Anschaulichkeit wird durch viele hilfreiche farbige Abbildungen und Grafiken unterstützt. Besonders nützlich sind die gelb unterlegten Repetitorien am Ende jedes einzelnen Themengebietes. Kurz und knapp werden hier wesentliche Sachverhalte zusammengefasst. Das Layout setzt auf Vielfarbigkeit, Hervorhebung durch Fettschrift und verschiedene Schriftgrößen, was auf manchen Seiten eine überladene und unübersichtliche Wirkung erzielt.

 

Ähnlich wie die anderen Ausgaben dieser Taschenlehrbuchreihe bietet auch diese einen guten Überblick zu den behandelten Themen der Ökologie und Evolution. Sie eignet sich besonders als handliches Nachschlagewerk für Fachbegriffe und einfache biologische Zusammenhänge. Möchte man schnell und übersichtlich eine Einführung in die beiden Fachgebiete erhalten, ist man mit dem Taschenlehrbuch gut ausgestattet. Der Leser findet leicht einen Zugang zu den verschiedenen Themengebieten, ob das Lesen aber als Vergnügen zu bezeichnen ist, sollte jeder selbst herausfinden. Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, muss sicherlich zusätzliche, detailliertere Fachliteratur zu Rate ziehen.

–Theresa Bruncke

Taschenlehrbuch Biologie – Botanik (Hrsg. Katharina Munk)

Erschienen: 2009

Verlag: Georg Thieme Verlag KG

Der Georg Thieme Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Taschenlehrbuch-Reihe zu etablieren, die Grundwissen aller biologischer Fachdisziplinen umfasst und es dem Biologiestudenten erleichtern soll, bei einer unfassbaren Vielfalt an Informationen den Überblick und das Verständnis für das Fachgebiet zu behalten. Im Zuge dieser Reihe ist Anfang des Jahres 2009 das Taschenlehrbuch der Botanik erschienen. Laut Klappentext soll es „fit für den Bachelor“ und „das Lesen zum Vergnügen“ machen. Im Folgenden möchte ich kurz erläutern, ob es diesen Ansprüchen gerecht wird, wobei ich darauf hinweisen möchte, dass ich das Buch nicht vollständig gelesen habe.

In 14 Kapiteln werden alle grundlegenden Themen der Botanik beleuchtet. Zu Beginn wird das Pflanzenreich einschließlich moderner phylogenetischer Klassifikation, grundlegender Pflanzenmerkmale sowie Einordnung in verschiedene Gruppen vorgestellt. Es folgen Kapitel zu den Themen „Fortpflanzung und Vermehrung“, „Entwicklung“, „Photosynthese: Lichtreaktion und Prozesse im Chloroplasten“, „Die Photosynthese im Blatt“, „Nährstoffhaushalt“, „Wasserhaushalt“, „Transport“, „Sekundärstoffwechsel“, „Bewegungen“, „Anpassungen an den Lebensraum“ und „Angewandte Botanik“. Klassischer Grundlehrstoff zur Pflanzenanatomie und -morphologie kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz bzw. ist verstreut in verschiedenen Abschnitten zu finden. Dafür werden biochemische und molekularbiologische Aspekte umfassender berücksichtigt. Die einzelnen Kapitel sind in der Regel rund dreißig Seiten lang und bieten in anschaulicher Weise wichtiges Grundwissen. Der verständliche Text wird durch viele hilfreiche farbige Abbildungen und Grafiken unterstützt. Besonders nützlich sind die gelb unterlegten Repetitorien am Ende jedes einzelnen Themengebietes. Kurz und knapp werden hier wesentliche Sachverhalte zusammengefasst. Das Layout setzt auf Vielfarbigkeit, Hervorhebung durch Fettschrift und verschiedene Schriftgrößen, was auf manchen Seiten eine überladene und unübersichtliche Wirkung erzielt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Ausgabe einen guten Überblick zur Botanik bietet, sich als Nachschlagewerk für Fachbegriffe und einfache Zusammenhänge eignet und vielleicht fit für die ersten Semester des Bachelors macht. Das Buch eignet sich somit für jeden interessierten Laien und Biologiestudenten, der sich nicht schwerpunktmäßig mit Botanik beschäftigen will. Der Leser findet schnell einen Zugang zu den verschiedenen Themengebieten, ob das Lesen aber als Vergnügen zu bezeichnen ist, sollte jeder selbst herausfinden. Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, muss sicherlich zusätzliche, detailliertere Fachliteratur zu Rate ziehen.

–Theresa Bruncke

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung für Ahnungslose (Y. Detert, C. Söhl)

Das Lehrbuch „Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung für Ahnungslose“ von Yára Detert und Christina Söhl stellt eine kleine, kompakte Lernhilfe dar, die vor allem für „Nebenfächler“ bestimmt ist.

Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert, die jeweils aus verschiedenen Unterkapiteln mit Einleitung, Definition/Satz, Beispielaufgaben und Lösungen aufgebaut sind. 

Die verwendeten Beispiele sind anschaulich und basieren auf Alltagserlebnissen, was den Bezug zur Thematik erleichtert. Insgesamt ist das Buch sehr auf Anwendung ausgerichtet, Herleitungen oder Beweise fehlen komplett.

Alles in allem ist das Buch zu empfehlen, da es klar strukturiert ist und zahlreiche Beispiele zu den Erklärungen enthält. Die Prinzipien der Stochastik sind sehr kompakt und kurz erklärt, und meist sehr gut verständlich. Auch die Aufgaben am Ende des Buches 

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Buch alle wichtigen Bereiche der Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung abdeckt und verständlich erklärt. Manchmal wäre es gut gewesen, wenn das Buch ein bisschen mehr in die Tiefe gegangen wäre.

Eine weitere Anregung wäre die Vergrößerung des Aufgabenbereichs, da dieser zur Reflektion des Gelernten sehr nützlich ist . Bei manchen Aufgaben wäre es jedoch hilfreich gewesen, eine etwas ausführlichere Erklärung der Lösung zu haben. 

Ein weiterer Kritikpunkt es ansonsten guten Buches ist die Übersichtlichkeit. Bisweilen wäre es möglicherweise sinnvoll gewesen, weniger Beispiele anzubringen, beziehungsweise sie deutlicher einem Unterkapitel zuzuordnen. So kann es beim Lernen mit dem Buch ab und an passieren, dass man den Faden verliert.

Fazit: Insgesamt lässt sich sagen, dass das Buch für mich als Biologiestudentin, die Mathe nur als Nebenfach besucht, gut geeignet war. Es vermittelt einen guten Überblick über die Thematik und geht auf alle wesentlichen Bereiche einer Stochastik- Vorlesung ein. 

Insbesondere zur Klausurvorbereitung und zur Wiederholung des Vorlesungsstoffs ist es aufgrund der Übungsaufgaben gut zu verwenden. Zum Nachschlagen einzelner Themenkomplexe ohne Vorwissen oder begleitende Vorlesung (also für wirklich „Ahnungslose“) ist es, denke ich, weniger geeignet, da die Kapitel teilweise aufeinander aufbauen, beziehungsweise ein gewisses Maß an Vorwissen vorausgesetzt wird.

–Nadine Volk

Molekulare Biologie (Karp)

Der Karp – auf dem Buchrücken als >Muss für alle Biologiestudenten< angepriesen, ist zwar kein Muss, aber definitiv ein wirklich hilfreiches und umfassendes Biologiebuch, das die molekular- und zellbiologischen Themen des Grundstudiums komplett und ausreichend abdeckt, und steht dem Alberts höchstens in Detailfragen nach, für die man ohnehin auf Reviews und Paper zurückgreifen muss und würde.

Inhaltlich detailliert – vielleicht soweit, dass er Hauptstudiums geeignet ist – besticht er vor allem durch das bei Lehrbüchern doch seltene gute Placement von Abbildungen (und deren Auswahl), ansprechenden Schreibstil und interessanten didaktischen Ideen (erwähnenswert sind hier Anwendungsbeispiele zu den meisten Themen, Zusammenfassungen zu allen Themen und die Rubrik: „Aus der Sicht des Menschen“).

Am Register konnten ebenfalls keine Mängel gefunden werden – schade und den guten Eindruck schmälernd ist allerdings: nicht alle in den Texten verwendete Begriffe werden im Text oder im Glossar erklärt. (Als Beispiel sei „Homöostase“ genannt.)


Urteil: Für Einsteiger (Schüler) ist der Karp zu detailliert und durch Verwendung von Fachsprache und z. T. mangelnden Erklärungen (oder der andere Fall: sehr detaillierte Erklärungen) ungeeignet. Dagegen ist dieses Buch für Studenten im Grundstudium, die Molekularbiologie oder Zellbiologie als Studiumsschwerpunkt ins Auge gefasst haben, eine hervorragende Alternative zum (deutschen) Alberts oder anderen Lehrbüchern.

–Friederike Schlumm

Molekularbiologie der Zelle (Alberts)

5. AUFLAGE, ÜBERSETZT VON U. SCHÄFER

Im Namen der Fachschaft Biologie der Universität Heidelberg möchte ich mich zunächst für die Gelegenheit bedanken, das Buch zum Probearbeiten und Lerne zum Preis einer Rezension zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ich selber habe dieses Buch exzessiv genutzt während einer Molekularbiologie –Vorlesung im 4. Fachsemester des Studiengangs Biowissenschaften an der Universität Heidelberg und mich damit auf die obligatorische Klausur zum Semesterende vorbereitet. Ich persönlich empfand das Arbeiten mit dem Buch aus unten aufgeführten Gründen sehr hilfreich und Großteils umfassend genug für das angestrebte Niveau der Vorlesung.

So arbeitete ich hauptsächlich mit den kompletten Kapiteln 3-6 des Buches, auch wenn ich andere Bereiche des Buches als weiterführende Lektüre eingehend genutzt habe, sowie die generelle Einführung am Anfang des Buches. Dieselbe fand ich auch sehr hilfreich, hier wird meiner Meinung nach auf verständliche Weise ein grundlegendes Wissen an den Mann gebracht, das für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel essentiell ist. Da ich das Buch erst im 4. Semester gelesen und genutzt habe, waren die in den Eingangskapiteln aufgeführten Details mir zwar zum Großteil schon bekannt aus vorgegangenen Vorlesungen, ich schätze sie jedoch als umfassend genug ein um auch niedrigeren Semestern ohne größere Vorkenntnisse einen guten Einstieg in die Thematik und das Buch zu ermöglichen. 

Besonders hilfreich waren in diesem Kontext aber auch in den weiteren Kapiteln die ständige in die Texte eingearbeiteten Verweise auf andere Stellen des Buches, die ein- oder weiterführendes Lesen sehr schnell und einfach machten. So wurden eingangs erwähnte Basics wie Proteinmodifikationen in Kapitel 3 später in Kapitel 5 an passender Stelle wieder vermerkt, als auch weiterführende Lektüre zum Stoppen des Zellzyklus im Rahmen der Homologen Rekombination in Kapitel 5 im hinteren Bereich (Stichwort p53) des Buches dem geneigten Leser angeboten. In meinen Augen also insgesamt eine hervorragende Lösung quervernetztes Wissen zu präsentieren als auch das Buch als gesamtes thematisch kompakter erscheinen zu lassen. 

Generell inhaltlich gibt es eigentlich auch wenig zu bemängeln. So werden viele grundlegende Konzepte der Molekularbiologie in ausreichendem Detail vermittelt, oftmals haben die Dozenten der oben genannten Vorlesung sich auch dem Inhalt des Buches in ihrer Präsentation wohl sehr verbunden gefühlt – eine Vorlesung also, die auf dem „Alberts“ semi-basierte. Zwei wichtige Bereiche der modernen molekularbiologischen Forschung und Arbeit sind meines Erachtens jedoch etwas zu kurz gekommen. Das gilt jedoch nur für die Thematik, die in den Vorlesungen thematisiert wurde und die ich später versuchte mit dem Buch nachzuarbeiten. Die zwei besagten Themen umfassen den Abschnitt über Chaperone und Telomere. Zu beiden Themen ist im Buch nur ein kurzer und wenig detaillierter Abschnitt vorhanden – da beide Themen auch nach Meinung der Dozent wichtige aktuelle Themen in Forschung und Lehre darstellen, wären umfangreichere Abschnitte hier bestimmt eine gute Ergänzung zu dem ansonsten passenden Detailniveau, dem sich die Dozenten wie gesagt auch oftmals angepasst haben. Zusätzlich zu dem angeführten Wissen sind auch verschiedene Experimentelle Methoden Teil des Buchs, die ich selber auch schon zur Vorbereitung für einen Vortrag genutzt habe. Auch wenn das Buch kein reines Methodenbuch ist, ist dieser Zusatz zum sonstigen Text eine tolle Ergänzung, nicht nur für die Dozenten. Das weiterführende Wissen, das in Form von Quellenangaben an den Enden der Kapiteln bzw. Abschnitten präsentiert wird, habe ich persönlich konkret nur rund eine Hand voll mal selber genutzt, aufgrund des sonst angemessenen Detailreichtums. Die angegebenen Quellen waren jedoch in allen angewandten Fällen sehr nützlich – ich bin mir sicher, wenn man sich intensiver mit speziellen Themen des Buches beschäftigen muss, bieten diese einen guten Einstieg. Auch die Gliederung des Buches ist wie oben bereits angedeutet nachvollziehbar und verständlich. So wurde vor allem in den von mir ausführlicher benutzten Kapiteln vom Genom zur Transkription und Translation und bezogenen Themen eine gute Brücke gespannt. Grundlegende Thematiken werden im vorderen Teil des Buches erläutert, speziellere und angewandte Inhalte dann im hinteren Teil – was meiner Meinung nach viel Sinn macht. Vor allen Dingen die Einführung in die Krebsforschung und die Pflanzenphysiologie fand ich toll. 

Das generelle Design des Buches weiß insgesamt auch sehr gut zu gefallen. Die große seitliche Spalte zur Präsentation von Bildern, Grafiken, Schemata und Tabellen wird exzessiv genutzt, um den Inhalt des Textes zu veranschaulichen. Da hier die gleichen Bilder wie in der englischen Ausgabe benutzt werden, muss man darauf sicherlich nicht allzu viele Worte verschwenden – die Veranschaulichungsmöglichkeiten die im Alberts genutzt werden, sind meiner Meinung nach einer der Hauptgründe, warum er so ein beliebtes Buch ist, bei Studenten als auch Dozenten. Die Verwendung der Bilder aus dem Buch zog sich oft wie durch ein roter Faden durch die Vorlesungen. Einziges Manko ist meiner Meinung nach die teilweise seitenversetzte Präsentation der Grafiken zum Text. Diese Tatsache hat leider einige Male meinen Lesefluss gestört, ist aber wohl der Tatsache geschuldet, dass so enorm viele Bilder in das Buch eingebettet sind und sich die Formatierung der Seiten dann teilweise schwierig gestaltet. 

Wenn man von der tollen Gestaltung des Buches spricht, ist die dem Buch beigefügte Medien-DVD natürlich auch zu erwähnen. Alle Bilder des Buches sind hier einfach zu finden und ersparen Dozenten wie Studenten bei der Vorbereitung einer Präsentation das lästige Scannen und kopieren. Dieses zusätzliche Goodie ist toll und umfangreich gestaltet. Leider haben die beinhalteten Videos zur Veranschaulichung der Materialien nicht funktioniert. Da ich mich selber einigermaßen mit Computern auskenne habe ich daran länger herum probiert, habe die Videos aber nicht abspielen können und kann nicht sagen woran es lag. Wenn dieses Problem bei mehreren Rezensenten aufgetreten ist, könnte man hier vielleicht nachbessern, eventuell war das aber auch nur ein individuelles Problem mit meinem PC. 

Die Lokalisierung für den deutschen Raum ist meiner Meinung nach auch weitestgehend gut gelungen. Der Text lässt sich flüssig lesen und die Sprache ist angemessen. Hier und da finden sich jedoch in der Übersetzung ein paar wenig treffend übersetzte englische Redewendungen und Floskeln, die dem Englisch-Kenner ins Auge springen. Auch manche Moleküle, die an der Universität und im Forschungsbereich ansonsten nur im englischen Terminus verwandt werden (sicherlich ist das auch international der Fall) wurden meinem Erachten nach unnötigerweise übersetzt (Bsp. Sliding Clamp). Hier fände ich mehr Mut zur Benutzung der original-englischen Begriffe angebrachter, besonders unter Berücksichtigung der sowieso komplett englischen Fachsprache.

Zur äußeren Beschaffenheit des von mir benutzten Buches hier nur ein paar Worte. Die gebundene deutsche Version ist schön designed und macht sich sicherlich gut in jedem Biologen-Buchregal. Auch die Qualität der verarbeiteten Seiten ist gut und wirkt im täglichen Umgang robust genug. Ein Manko sind Ausmaße und Gewicht des Buches. Diese schränken die Mobilität mit dem Buch einigermaßen stark ein, besonders Fahrrad-mobile Studenten mit Rucksack sind hier im Nachteil. Im Gegenteil dazu ist die englische Version der gleichen Ausgabe durchaus kompakter geraten – sicherlich ein Vorteil.

Abschließend habe ich das Buch wie oben bereits erwähnt sehr hilfreich in meiner Vorbereitung gefunden. Themenverwandte Bücher des gleichen Kalibers weisen erfahrungsgemäß für Studenten tendenziell mehr Mängel auf als die paar, die ich in diesem ausmachen konnte. Besonders die Veranschaulichung sticht die Konkurrenz aus und vereinfacht Lernen und Sachverständnis. Ich werde sicherlich auch in Zukunft gerne auf dieses Buch zurückgreifen im weiteren Verlauf des Studiums, sei es für die Arbeit an einer themenverwandten Seminarpräsentation, zur Vorbereitung auf eine Klausur, oder als Nachschlagewerk für den täglichen Gebrauch. 

–Nadine Volk

Massenspektrometrie – Eine Einführung (Budzikiewicz, Schäfer)

Autoren: Herbert Budzikiewicz, Mathias Schäfer

erschienen: 6. vollständig überarbeitete Auflage 2012

Verlag: Wiley-VCH

Im Vorwort zur sechsten, vollständig aktualisierten und überarbeiteten Auflage stellt das Buch den Anspruch, zuvorderst Studierenden der Chemie einen Einstieg in die Thematik „Massenspektrometrie“ zu ermöglichen. Die Autoren wollten dabei besonders den technischen Neuentwicklungen der letzten Jahre Beachtung schenken. Komplizierte Methoden würden auf den Vorbau einfacher Theorien gestützt. Es soll eine umfassende Einführung in Apparaturen und Verfahren geben, damit erzeugte Daten nachvollzogen werden können.

Diesen im Vorwort erzeugten Erwartungen wird das Buch in Teilen gerecht.

Leider ist das Buch nicht sonderlich für Biowissenschaftler geeignet, weil selbst die Erläuterungen der Grundlagen am Anfang des Buches nur mit solidem Grundverständnis von anorganischer Chemie begriffen werden können. Vor allem die ersten Abschnitte z. B. zur Terminologie sind sehr kondensiert. Man wird fast erschlagen von den Fakten, die auf den ersten Seiten gebündelt auf den Leser einhämmern. Etwas verwirrend sind zudem die zahlreichen Abkürzungen, die ständig zur Erklärung eingestreut werden. Hier hätte etwas weniger Akkuratesse seitens der Autoren den Lesefluss sichtlich erleichtert. Zuvor wird gesondert auf das Problem der Nomenklatur aufmerksam gemacht, die auf dem Gebiet der Massenspektrometrie uneinheitlich und deshalb verwirrend sei. Der Versuch, alle Namensvariationen in Deutsch und Englisch abzudecken scheitert allerdings an Übermaß und Inkonsistenz auch in diesem Buch. Zahlreiche Querverweise auf andere Kapitel zerstückeln den Fließtext unnötigerweise zusätzlich. Die Sprache im Buch ist sonst technisch präzise, kühl und schnörkellos ohne ausschmückende Details, was Vor- und Nachteile gleichermaßen besitzt, jedoch nicht als unangenehm wahrgenommen wird.

Die Massenspektrometrie generell umfasst Methoden zur Strukturaufklärung von Naturstoffen. Damit ist schon definitionsgemäß eine große Bandbreite an Substanzklassen gegeben. Dem Buch gelingt es zufriedenstellend, dieses Spektrum auch abzudecken; einzig Verweise auf relevante Beispiele und Anwendungen in der Praxis wären darüber hinaus noch wünschenswert. Zwar werden einige gute Übersichtsarbeiten in dem Buch zitiert, dabei fehlt es jedoch an ausreichender Interdisziplinarität, weil ein Großteil der 86 gegebenen Artikel aus einem engen Fächer wissenschaftlicher Journale entstammt.

Die schwarz-weißen Abbildungen des Buches sind sehr übersichtlich und deshalb leicht verständlich, wobei etwas ausführlichere Legenden bisweilen angebracht wären. Beschriftungen sind generell nicht einheitlich und einige Massenspektren weisen erschreckend schlechte Druckqualität auf. Nichtsdestominder werden gerade die Prinzipien der technischen Geräte ansehnlich in Schaubildern dargestellt, wodurch der Leser wie beabsichtigt eine Vorstellung von Grundprinzipien der Methoden erhält. Im Allgemeinen werden die Grundlagen der Massenspektrometrie hervorragend systematisiert und strukturiert vorgestellt. Um die Übersichtlichkeit der einzelnen Gliederungspunkte zu erleichtern, wäre ein Flussdiagramm oder eine anders geartete graphische Übersicht zu Beginn nützlich. Aber es gibt am Ende eines jeden Kapitels Aufgaben unterschiedlicher Güte, die im Anhang erläutert werden und somit die weiterführende Einarbeitung in die jeweiligen Themen ermöglichen.

Auf die für die Biowissenschaften relevanten Untersuchungen von Proteinen gehen die Autoren in diesem Einführungswerk nur äußerst knapp auf einer Seite ein. Entsprechend unvollständig ist das Bild, das über die Massenspektrometrie gerade im Bereich der Proteomics-Forschung gezeichnet wird. Das ist auch der Grund, weshalb dieses Buch, trotz der didaktisch vorzeigbaren Erläuterungen theoretischer Hintergründe und technischer Details nicht für Studierende der Biowissenschaften geeignet ist: zu sehr ist die Perspektive auf die Forschungslandschaft der chemischen Analyse beschränkt.

–Lorenz Adlung

Lerntafeln „Biologie im Überblick“

Verlag: Spektrum (2009) 

 

BIOCHEMIE IM ÜBERBLICK

Die Lerntafel schafft einen guten Überblick über die verschiedenen Themen der Biochemie. Sie kann so dem Einstieg in das Studium der Biochemie als auch zum Wiederholen der einzelnen Themengebiete dienen. Durch die gute Gliederung findet man schnell den gesuchten Themenkreis und hat so immer schnell eine Zusammenfassung des Grundwissens griffbereit. Des weiteren hat die Lerntafel ein ausgewogenes Verhältnis an Graphiken und Text. So werden sowohl Lernende, die besser anhand von Abbildungen Sachverhalte verstehen, als auch Lernende, die mit Hilfe von Texten Wissen erfassen, berücksichtigt.

Die Lerntafel Biochemie ist nicht nur für Studenten der ersten Semester geeignet. Durch die einfache und verständliche Sprache kann schon in der Oberstufe mit der Tafel gelernt werden. Ich kann mir die Lerntafel sehr gut für die Vorbereitung auf das Abitur vorstellen. Die Tafel kann aber auch noch in höheren Semestern Verwendung finden. Ich (5. Semester Bio-Bachelor) habe sie zum Beispiel verwendet um für eine Biochemievorlesung das Basiswissen zu wiederholen.

Die Laminierung macht die Lerntafel widerstandsfähig. So kann sie überall mitgenommen werden und ist sie auch noch nach der Klausur für Wiederholung in einem guten Zustand. Der Umfang der Tafel ist angemessen. Der Lernende kann sich schnell einen Überblick verschaffen, da man sich auf das Notwendigste beschränkt hat. Meiner Meinung nach sind allerdings einige wichtige Stoffwechselwege vernachlässigt worden. Auf die Gluconeogenese wird überhaupt nicht eingegangen. Dafür verwendet man einen ganzen Abschnitt für andere Synthesewege (Aminosäuren und Nukleinsäuren). Dieser Abschnitt könnte meiner Ansicht nach durch die Gluconeogenese ersetzt werden. Weiterhin fehlt mir bei der Struktur der Aminosäuren ein Hinweis darauf, dass sowohl parallele und als auch antiparallele beta-Faltblätter existieren. Außerdem würde ich in einem Satz erwähnen, wie irreversible Enzyme wirken.

Abschließend ist zu sagen, dass es der Lerntafel Biochemie gelingt einen schnellen Überblick über das Themengebiet zu geben. Durch die Laminierung ist sie strapazierfähig und überall einsetzbar und somit ein praktisches Tool für das Bachelorstudium.

 

ZOOLOGIE IM ÜBERBLICK

Zunächst einmal finde ich es eine unglaublich Leistung, ein so komplexes Thema verständlich und mehr oder weniger vollständig auf sechs DIN A4 Seiten zusammenzufassen. Ich finde, das ist den Autoren sehr gut gelungen. Das Niveau ist jedoch nicht für komplette Anfänger geeignet, da es durch die starke Kürzung von Lerntexten von Fachbegriffen nur so wimmelt, die auch größtenteils nicht erklärt werden. Daher würde ich die Lernkarte eher zum Auffrischen oder üben von bereits gelernten Inhalten verwenden. Es ist nicht so, dass wichtige Informationen fehlen, sondern dass diese oft nur als ein Wort erwähnt werden. Dies ist okay, solange man nicht den Anspruch hat, ein Medium für Neulinge zu gestalten.

Die Lernkarte ist systematisch aufgebaut, jeder Sinnabschnitt beginnt mit einem kurzen Stammbaum und hangelt sich dann an diesem entlang. Das hilft ungemein bei der Orientierung innerhalb des vielschichtigen Stammbaums der Animalia. Was ich jedoch nicht für sinnvoll halte ist, dass die Autoren scheinbar absichtlich die Bezeichnungen „Stamm“, „Klasse“ und „Ordnung“unterlassen haben. Gerade für Studenten ist diese Nomenklatur wichtig, da sie immer wieder abgefragt wird und man einfach wissen muss, ob z.B. die Klasse der Spinnen „Chelicerata“ oder „Arachnida“ heißt, was aus dieser Karte nicht hervorgeht.

Da in der Karte sowohl „klassisch“ morphologische als auch Stammbäume aus molekularen Daten vorkommen, fände ich es nicht falsch, zu Anfang die Unterschiede zwischen verschiedenen Stammbäumen zu erklären und auch darauf einzugehen, inwiefern Stammbäume aller Art kritisch zu betrachten sind und anfechtbar sind.

Während einige Details für Thema und Stil der Lernkarte unangebracht erscheinen, fehlen jedoch andere, die für Studenten im Grundstudium wichtig sind. Zum Beispiel zeigen die Autoren gleich auf der ersten Seite eine für den Umfang der Karte sehr große Abbildung mit Erklärung von verschiedenen Arten der Verbindungen zwischen Zellen (Gap junctions, Desmosomen, Tight junctions). Hier ist einerseits die Schriftformatierung uneinheitlich, andererseits gehören diese Informationen eher in den Bereich Zellbiologie und es erscheint für die Tatsache, dass die Eumetazoa echte Epithelien haben, nicht relevant, wie die einzelnen Zell-Zell-Verbindungen genau funktionieren, vor allem in Hinsicht darauf, dass auf der Karte überall Platz gespart werden muss für die wichtigsten Informationen. Eine weitere unnütze Abbildung ist die Erklärung der Lagebeziehungen bei bilateralen Tieren auf Seite 2. Im Text der Lernkarte wimmelt es von unerklärten Fremdworten, da werden doch Begriffe wie „dorsal“, „oral“ und „anterior“ noch selbsterklärend genug sein.

Weiterhin sind die Bildunterschriften oftmals mangelhaft oder fehlen ganz. Es ist zum Beispiel unheimlich wichtig darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Abbildung zum Absatz „Bildung von Keimblättern und Körpergrundgestalt“ um einen schematisch dargestellten Xenopus-Embryo handelt. Bei nahezu jeder anderen Tiergruppe sieht die Gastrulation komplett anders aus, auch wenn es in den Grundzügen der gleiche Vorgang ist! Abgesehen davon begrüße ich es, dass hier kurz auf die wichtigsten Stadien der Embryonalentwicklung eingegangen wird. Die Kritik an den Bildunterschriften bezieht sich auch auf jede weitere Skizze, oft werden Grundbaupläne einer Tiergruppe anhand eines Beispiels gezeigt, es wird jedoch nicht gesagt, um welches Tier es sich bei dem Beispiel handelt.

Dann haben noch einige Stammbäume eine Zeitachse und andere nicht, auch das kann man nach Möglichkeit vereinheitlichen. Die Evolution des Coeloms zieht sich durch alle Tiergruppen und ist ein wichtiges Merkmal für die systematische Einteilung einer Klasse. Für Studenten im Grundstudium sind jedoch auch die Evolution von Nervensystem und Nephros (Protonephridien, Metanephridien usw.) sehr wichtig, besonders letzteres wird praktisch nie erwähnt, aber in jeder Zoologie Klausur in den ersten zwei Semestern abgefragt. Bei den Coelomen halte ich noch eine Abbildung der komplizierten Entwicklung des Coeloms der Echinodermaten für sinnvoll, auch dieses taucht in fast jeder Klausur im Grundkurs Zoologie auf.

Ein wichtiger Hinweis für die nächste Auflage dieser Lernkarte ist vielleicht, dass während Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze in den Fachbereich „Botanik“ zählen, die Protozoa durchaus im Bereich „Zoologie“ untergebracht sind. Bitte widmen Sie diesen doch auch noch einen Abschnitt.

–Friederike Schlumm

Lehninger Biochemie (Nelson, Cox)

Rezension zur vierten Auflage des Lehrbuchs „Lehninger BIOCHEMIE“

Herausgeber: David Nelson und Michael Cox im Jahre 2008

Verlag: Springer-Lehrbuch

 

Der „Lehninger“ ist eines der bekanntesten Standardlehrbücher auf dem Fachgebiet der Biochemie. Doch inwiefern wird der 1667 Seiten starke Buch diesem Status gerecht? Welche Vor- und Nachteile weist das Werk auf und an wen richtet es sich? Die folgende Rezension soll Antworten auf diese Fragen geben.

 

Das Buch umspannt in drei großen Abschnitten alle Themen der Biochemie. Zu Beginn wird im Kapitel „Grundlagen der Biochemie“ chemisches und physikalisches Basiswissen vermittelt. Auch das biologische Einmaleins der zellulären Organisation, der Genetik und der Evolution wird kurz beleuchtet. Darauf folgt der erste große Abschnitt „Struktur und Katalyse“, der von Eigenschaften und Funktionen wichtiger Biomoleküle, sowie von biologischen Membranen und Signalen handelt. Danach werden in „Bioenergetik und Stoffwechsel“ wichtige Prozesse wie Photosynthese und oxidative Phosphorylierung neben der Biosynthese von Lipiden, Aminosäuren und Nucleotiden erläutert. Im letzten Abschnitt „Wege der Informationsübertragung“ erfährt man Wissenswertes über Chromosomen und Gene, DNA- und RNA-Stoffwechsel, sowie über die Regulation der Genexpression. Die Inhalte werden nicht nur strukturiert und korrekt sondern auch detailliert präsentiert. Einzelne Reaktionen sind übersichtlich dargestellt, so dass auch ein Anfänger auf dem Gebiet der Biochemie die Sachverhalte nachvollziehen kann. Das Buch besticht insgesamt durch ein klares Layout mit flüssig und verständlich geschriebenen Texten, die von vielen hilfreichen Abbildungen unterstützt werden. Wichtige Begriffe sind im Text hervorgehoben und fallen somit besser ins Auge. Am Ende eines jeden Kapitels sind zudem Schlüsselbegriffe aufgelistet, die man nach Lektüre des jeweiligen Abschnittes verstanden haben sollte. Außerdem wird jedes Kapitel in kurzen Sätzen zusammengefasst, was sich als hilfreich zur Rekapitulation des eigenen Wissens erweist. Eine andere Möglichkeit zur Kontrolle und Festigung der eigenen Kenntnisse bieten die Ãœbungsaufgaben samt Lösungen. Doch nicht nur pures Grundlagen- und Faktenwissen wird präsentiert; in interessanten Exkursen werden naturwissenschaftliche Phänomene, Techniken und Experimente beschrieben. Die zusätzlichen Informationen beziehen sich häufig auf biologisch und medizinisch relevante Beispiele. Wer trotz der Vielzahl an Informationen nicht genug bekommen kann, dem stehen weiterführende Literaturangaben zur Verfügung. Für das Grundstudium ist der „Lehninger“ aber vollkommen ausreichend, so dass man nicht auf andere Fachbücher zurückgreifen muss. Die Autoren verweisen auch explizit zu Beginn auf die hohe Aktualität des Werkes, das „jüngste Fortschritte der Biochemie“ beleuchtet. So werden beispielsweise neueste Erkenntnisse über Transkriptionsfaktoren, Histonmodifikation und Riboswitches darlegt.

 

Die Nachteile des Buches können im Gegensatz zu den Vorzügen schnell abgehandelt werden. Hin und wieder tauchen Rechtschreibfehler und Unkorrektheiten in chemischen Gleichungen und Reaktionsübersichten auf. Hier besteht also auch in der vierten Auflage noch Verbesserungsbedarf. Zudem ist das Buch sicherlich nicht für Studenten geeignet, die sich in kurzer Zeit einen Überblick zur Biochemie verschaffen wollen. Zu diesem Zwecke sollte man eher zu einem Taschenbuch greifen.

 

Insgesamt hat sich das Buch sehr gut zur Prüfungsvorbereitung geeignet und viele Wissenslücken schließen können. Möchte man ein solides, anschauliches Lehrbuch der Biochemie erwerben, dann kann man mit diesem Exemplar nicht viel falsch machen. Sowohl für Neulinge auf dem Gebiet der Biochemie als auch für Leser vom Fach ist dieses Standardwerk durchaus zu empfehlen.

–Theresa Bruncke

Gentechnische Methoden (Jahnson)

Das Buch ist ein nützliches Kompendium, in dem man alle wichtigen Arbeitsmethoden des Molekularbiologielabors wiederfindet, von so allgemeinen Anwendungen wie Isolierung von DNA, RNA und Proteinen, Auftrennungsmethoden, PCR, Umgang mit E. coli etc. bis hin zu spezielleren Methoden, wie Sequenzierung, verschiedenen Expressionssystemen oder Array-Anwendungen.

Zu Beginn jedes Kapitels wird ein theoretischer Einstieg gegeben. Anschließend wird ein „Grundrezept“ präsentiert mit dessen Hilfe der Einstieg in die Methoden gelingen sollte. „Trouble-shooting“-Abschnitte helfen bei der Fehlersuche auch dem erfahreneren Experimentator, auch wenn dort Feinheiten keinen Platz haben. Im weiteren Verlauf werden Abwandlungen der jeweiligen Methoden dargestellt, deren Nutzen, Anwendungsgebiete, Vor- und Nachteile. Teilweise fehlte mir aber auch eine detailliertere Erläuterung zu den Wirkungen der einzelnen „Rezeptzutaten“, lässt sich doch durch abweichende Quantitäten mitunter ein größerer Erfolg einer Technik erzielen. Eine Erweiterung in diese Richtung, eine größere Feinheit, besonders bei häufig verwendeten Methoden, lässt sich für folgende Auflagen wünschen.

Abstriche muss man auch aufgrund der Rekrutierung von Teilen der Autorschaft aus der Industrie machen, zieht dies doch den unangenehmen Beigeschmack von Schleichwerbung mit sich. Man sieht sich recht häufig von Produkten jenes Konzerns umworben.

Insgesamt kann dieses Buch jedem Laboranten oder angehendem Wissenschaftler auf diesem Gebiet durchaus empfohlen werden. Es handelt sich um eine durchaus wertvolle und detailreiche Sammlung an nützlichem Wissen für alle wichtigen Arbeiten im gentechnischen Labor.

–Friederike Schlumm

Genetik (Janning, Knust)

Das Buch ist in die drei Teile „Allgemeine Genetik“, „Molekulare Genetik“ und „Entwicklungsgenetik“ eingeteilt. Im ersten Teil werden Grundbegriffe wie Gene und Genom vorgestellt, Mitose, Meiose und die Grundlagen der Vererbung werden besprochen. Im zweiten Teil werden die molekularen Vorgänge wie Transkription, Translation und Regulation der Genaktivität detailiert erklärt. Im dritten Teil wird schließlich die genetische Regulation der embryonalen Entwicklung erläutert. 

Am Ende jedes Kapitels befindet sich eine Zusammenfassung der Inhalte in Stichpunkten. Diese Übersicht kann man gut verwenden, wenn man nach einem bestimmten Aspekt sucht und wissen möchte, in welchem Kapitel er erklärt wird. Innerhalb der Kapitel gibt es grüne und gelbe Boxen, in denen medizinische Hintergründe oder Methoden näher erklärt werden. Die Abbildungen sind sehr gut beschriftet, jedoch sind sie sehr verstreut angeordnet. Es scheint etwas chaotisch, da sich die Abbildungen manchmal im Textfluss, mit Erklärungen am Rand, manchmal über den Rand hinweg und manchmal nur am Rand befinden, was das Lesen des Textes erschwert und auf Kosten der Übersichtlichkeit geht. 

Das Buch empfiehlt sich dadurch für Studenten, dass es mehr als nur eine Übersicht bietet und oft einen gewissen Anspruch an seine Leser stellt. Im zweiten Teil des Buches werden ausführliche die Aspekte der Bakteriengenetik erläutert. In den folgenden Kapiteln (Replikation, Transkription, Translation) stehen prokaryotische und eukaryotische Varianten in einem Kapitel zusammengefasst. Dies ermöglicht einen direkten Vergleich, erfordert aber ein häufiges hin- und herspringen zwischen prokaryotischem und eukaryotischem Organismus. Es finden sich einige wichtige Erläuterungen, die einem anderen häufig empfohlenen Lehrbuch, „Molekulare Genetik“ von Knippers fehlen, z.B. die Vorstellung von Zinkfinger-Proteinen. Das Buch eignet sich aufgrund seiner leichten Unübersichtlichkeit aber dennoch hohen Detailschärfe, sehr gut als vertiefende Begleitliteratur.

Im Teil „Entwicklungsgenetik“ wird sehr detailliert auf die Entwicklung von Drosophila eingegangen. Das Buch empfiehlt sich hier jedoch nicht für die Studie von anderen Modellorganismen, da diese nur kurz vorgestellt werden. Das Kapitel zur Maus umfasst nur 8 Seiten, der Modellorganismus Hühnchen fehlt völlig. Es werden außerdem Zebrafisch, C. elegans und Arabidopsis vorgestellt. 

Fazit: Ein visuell und inhaltlich etwas anstrengenderes Buch, das aber auf jeden Fall die Lücken füllt, die andere Lehrbücher vorweisen.

Friederike Schlumm

Darwins Traum (Heschl)

Darwins Traum „Die Entstehung des menschlichen Bewusstseins“

von Adolf Heschl

Wiley-VCH Verlag 2009

 

Heschl versucht in seinem Buch einen Dialog zwischen Schöpfungs- und Evolutionstheorie aufzubauen, indem er die Idee des Glaubens als eine Folge der Evolution beschreibt. Immer wieder betont er die zufälligen und absolut ungewollten Veränderungen, die das Leben in Millionen von Jahren durchlaufen hat, um die Existenz des intelligenten Schöpfers zu widerlegen. Er beschreibt die evolutionäre Entstehung bestimmter Verhaltensweisen und Fähigkeiten und zeigt Parallelen zur Kindesentwicklung auf.

Intelligenz und Fähigkeiten, die bei der menschlichen Spezies zur höchsten Blüte getrieben wurden, sind laut Heschl stark von der jeweiligen Lebensweise der uns evolutionär nahe stehenden Arten abhängig. Nur eine bestimmte Lebensweise befähigt demnach eine Art dazu ein bestimmtes Verhaltensmerkmal auszubilden. Zwar stellt er Theorien als Tatsachen hin, argumentiert aber trotz einiger hinkender Beispiele meist überzeugend. Dabei bezieht sich der Autor besonders darauf, wie aufgrund veränderter Fortbewegung auch ein neues und selbstbewusstes Körpergefühl entstehen konnte.

Der entscheidende Zeitpunkt der Evolution war wohl der, in dem der Mensch von den Bäumen stieg und den Regenwald verließ. Auch Heschl kann hierfür keine eindeutige Erklärung finden, weshalb er sich in diesem Teil des Buches immer wieder in seiner eigenen Argumentation verläuft. Er führt allerdings überzeugende Gründe auf, weshalb der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch und Affe eher einem Gorilla ähnlich gewesen sein muss, als einem Schimpanse, wie aufgrund engerer genetischer Verwandtschaft meist angenommen wird.

Die veränderte Lebensweise der Hominiden habe zur Ausbildung eines besonderen Soziallebens geführt, in dem die Evolution die Entwicklung besonderer kognitiver Fähigkeiten begünstigt hat. Hierbei springt Heschl zwischen Menschenaffe und Mensch hin und her und führt nur wenige Annahmen über Zwischenformen auf. Der Autor findet jedoch interessante und amüsante Verbindungen zwischen Affen und Menschen und erklärt menschliche Eigenarten mit den Bedingungen, denen die Menschheit im Laufe der Evolution ausgesetzt war.

Ziel des Buches ist es, die Entstehung des für die Menschheit einzigartigen Bewusstseins evolutionär zu erklären. Dabei muss Heschl auf diverse psychologische Theorien zurückgreifen, die sich wissenschaftlich nicht beweisen lassen. Im letzten Kapitel nimmt Heschl die Frage vom Anfang des Buches erneut auf und argumentiert gegen die religiösen Ansichten der Menschentstehung. Er beschreibt sowohl Religion als auch Wissenschaft als Folge der Evolution im Allgemeinen und der Geschichte der Menschheit im Speziellen, wobei die Wissenschaft in unserer Zeit die Religion weitgehend abgelöst hat.

Alles in Allem ist „Darwins Traum“ ein interessantes Buch für Wissenschaftler, Religionskritiker, Hobbypsychologen und die, die es werden wollen. Wenn auch stellenweise sehr langatmig geschrieben, regt es immer wieder zum Schmunzeln an – sofern man in der Lage ist, über sich selbst zu lachen. Für den allgemeinen wissenschaftlich interessierten Normalbürger wäre das Buch zwar keine Empfehlung, aber für aufstrebende Anthropologen eine gute Zusatzliteratur.

–Friederike Schlumm

Chemie (Mortimer)

Basiswissen der Chemie, 10. überarbeitete Auflage

Verlag: Thieme Verlag

 

 

Der Mortimer ist nach eigener Aussage ein Grundlagenlehrbuch für Chemiestudenten im ersten Studienjahr und Studenten mit Chemie im Nebenfach. Als solches ist es für Biologiestudenten für die Vorbereitung auf die Klausuren zur Allgemeinen Chemie bzw. Anorganische Chemie durchaus geeignet. Für die Organische Chemie oder die Biochemie ist der Mortimer, auch wenn diese Themen kurz angeschnitten werden, dagegen – vom reinen Umfang und der Ausführlichkeit her – weniger geeignet.

 

Der Mortimer besticht vor allem durch seine Übersichtlichkeit. Dies gilt ebenso für die Schnellübersicht der Kapitel, das ausführliche Inhaltsverzeichnis, wie auch den Aufbau der Kapitel und Seiten selbst.

Zu Beginn jeden Kapitels findet sich ein roter Kasten, der den Kapitelinhalt kurzin seinen wichtigsten Punkten zusammenfasst. Im Anschluss wird die Thematik dann sehr ausführlich und verständlich erklärt, wobei besonders wichtige Begriffe oder Schlagworte fett hervorgehoben sind. Die Seiten sind zweigeteilt und in der äußeren Spalte finden sich Definitionen, wichtige Formeln, Schemata, Abbildungen oder einfach nur Hintergrundinformationen zu den Inhalten des Haupttextes, die jeweils mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind.

Es fällt auf, dass der Mortimer sehr viel mit Bildmaterial arbeitet und es finden sich wenige Seiten ohne Grafiken oder ähnliches. Trotz allem wirkt dies nicht überladen, sondern im Gegenteil eher auflockernd.

Zu Ende jeden Kapitels finden sich Übungsaufgaben, deren Lösungen im Anhang direkt vor dem umfangreichen Glossar und dem Sachverzeichnis, die ich beide mehr als einmal benutzt habe, zu finden sind. Tabellen mit Maßeinheiten, Standardwerten oder das Periodensystem sind selbstverständlich ebenfalls integriert.

Das einzige große Manko des Mortimers ist der leider etwas fadenscheinige Paperback-Einband. Der Einband beginnt schnell sich ansatzweise abzulösen und verknickt noch schneller. Gerade für ein Buch, das als Standardwerk konzipiert ist und entsprechend oft zur Hand genommen wird, ist ein solcher Einband schlichtweg ungeeignet.

 

Zusammenfassend bleibt: Der Mortimer ist so geschrieben, dass man auch mit Grundkurswissen der Chemie mühelos an die entsprechenden Inhalte anknüpfen kann und ist als Einstieg in die Chemie oder zum Wiederauffrischen gut geeignet. Darüber hinaus stößt er allerdings an seine Grenzen und auch Biologiestudenten werden sich in ihrem Studium eingehender mit Chemie beschäftigen müssen, als es mit dem Mortimer alleine möglich ist.

 

 

Basiswissen der Chemie, 9. Auflage

Verlag: Thieme Verlag

 

„Der Mortimer“ gilt als Standartwerk für das Nebenfach Chemie. Ich habe ihn bei der Vorbereitung zur Klausur über Anorganische Chemie verwendet und rezensiere im Auftrag der Fachschaft Biologie der Uni Heidelberg. 

Gehalten im bekannten dreistreifigen Thieme-Layout verknickt der Einband als Paperback relativ schnell, eher ungünstig bei einem Grundlagenwerk, dass man häufig zur Hand oder auch schon einmal mit zu einer Übungsgruppe nimmt. Schlägt man den Band auf, enthält die erste Doppelseite eine Übersicht wichtiger Maßeinheiten, ebenso wie das ausklappbare Periodensystem (sowie eine kleine Version des PSE zum Einstecken) ein nützliches Feature. Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich gehalten und umfasst von Stöchiometrie und Umgang mit Gefahrenstoffen über wichtige Stoffgruppen bis zu Grundlagen der organischen Chemie 35 Kapitel. Jedes Kapitel beginnt mit einer rot hinterlegten Zusammenfassung, dann wird das Thema ausführlich erklärt; Schlüsselbegriffe fallen durch Fettdruck ins Auge. Rechenbeispiele sind gekennzeichnet und auf der Seitenleiste finden sich nützliche Anmerkungen oder relevante Größen bzw. Begriffe. Jedes Kapitel endet mit Übungsaufgaben, deren Lösungen im Anhang zu finden sind. Dieser Bereich ist durch farbige Markierung ebenso wie das umfangreiche Stichwortverzeichnis problemlos zu finden. 

Das übersichtliche, moderne Layout mit Herausstellung wichtiger Begriffe/Verfahren ist sicherlich ein großer Pluspunkt des Mortimer. Die Gestaltung ist ansprechend, ohne zu bunt und überladen zu wirken. Inhaltlich ist er gut verständlich, wozu auch die zahlreichen Grafiken beitragen. Für das tiefer gehende Verständnis sind jedoch umfangreichere Bücher wie z.B. der „Riedel“ hilfreich. Einige Aspekte sind dort verständlicher dargestellt. Die Gliederung im Mortimer wirkt logisch, jedoch kann ich mir in dieser Hinsicht kein abschließendes Urteil erlauben, da ich ihn aufgrund anderer Gliederung unserer Vorlesung nicht chronologisch durchgearbeitet habe. Gerade für den Nebenfach-Chemiker ist der Mortimer aufgrund seiner ansprechenden Aufmachung und den umfangreichen Übungsaufgaben sicher eine gute Grundlage.

Biologie für Einsteiger (Fritsche)

Biologie für Einsteiger

Prinzipien des Lebens verstehen

 

Olaf Fritsche

 

Spektrum Akademischer Verlag 2010, Heidelberg

 

„Biologie für Einsteiger“ ist ein allgemein verständliches Lehrbuch, das komplizierte Sachverhalte einfach erklärt und sehr gute Einblicke in die Biologie gibt. Fachworte und Abkürzungen werden stets erklärt und man kann dem Textfluss sehr gut folgen.

Zahlreiche Abbildungen, die den Text ergänzen, sind ein großer Gewinn für dieses Buch. Komplizierte Sachverhalte wurden auf das Wesentliche reduziert, so dass man die wichtigsten Abläufe beziehungsweise Funktionen schnell verstehen und sich einprägen kann. Auch die vergleichenden Tabellen helfen beim Verständnis des Textes.

Des Weiteren ist „Biologie für Einsteiger“ durch viele Exkursionen sehr abwechslungsreich. Kleinere Themen des jeweiligen Gebietes werden genauer betrachtet und erklärt. 

Das Buch gibt aber auch Einblicke in die Forschung. In jedem Kapitel beschreibt ein Wissenschaftler seine Forschungsansätze und -ergebnisse in der Rubrik „Köpfe und Ideen“ und schließlich befasst sich das Buch mit unbeantwortete Fragen der einzelnen Themengebieten.  

Nach meinem Befinden ist dieses Buch für Schüler zur Abiturvorbereitung oder vor dem Biologiestudium geeignet. Aber auch Laien, die einen Einblick in die Biologie erhalten möchten, werden dieses Buch leicht verstehen können. Im Studium kann „Biologie für Einsteiger“ zum Schmökern verwendet werden. Das Buch eignet sich ferner um das viele Detailwissen des Biologiestudiums in einen größeren Kontext zu stellen und sich wieder einen Überblick zu verschaffen. 

–Nadine Volk

Biologie (W.K. Purves)

Verlag: Elsevier

7. Auflage

 

Bevor ich meine Meinung zu diese Buch schreibe, möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht das komplette Buch gelesen habe, sondern nur die Kapitel gelesen und bearbeitet habe, die ich in den ersten zwei Semestern in meinem Studium (Bachelor Biologie) genutzt hätte. Denn gerade in diesem Zeitraum ist ein Werk mit allen wichtigen Bereichen der Biologie empfehlenswert. Für höhere Semester, ist dieses Buch nicht ausführlich genug, was es allerdings, so nehme ich an, auch nicht sein sollte. 

 

Allgemein:

Laut der Darstellung des Verlags, hat das Buch den Anspruch, „ein umfassendes Grundlagenlehrbuch der Biologie“ für Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten zu sein. Das Buch wird diesem Anspruch, soweit ich beurteilen kann, im Bereich der Studenten und Schüler größtenteils gerecht. Für Schüler stellt das Buch eine interessante Zusatzliteratur dar, die sehr gut verständlich ist und mit der man gut lernen kann. Studierende der Biologie erhalten mit diesem Buch einen guten Überblick, beziehungsweise eine sehr gute Einführung, um in ein Themengebiet einzusteigen. Allerdings sollte hier hinzugefügt werden, dass es sich für Studenten in einigen Bereichen nur um eine Art Einstiegsliteratur handelt, da wenig Fachausdrücke verwendet werden. 

Weiterhin ist das Buch sehr visuell aufgebaut. Dies bietet meiner Meinung nach für den Studenten nur bedingt Vorteile. 

Zu den Vorteilen gehört, dass man auf Bildern schnell und einfach Zusammenhänge erkennt und versteht. Außerdem ist es besonders im zoologischen und botanischen Teil sinnvoll, Informationen nicht nur abstrakt, sondern mit tatsächlichen Hintergrund, der auf Fotos deutlich wird, verknüpfen zu können. 

Andererseits bewirkt die Vielzahl an Bildern auch einen gewissen Informationsverlust, da wenig Informationen auf vielen Seiten abgedruckt sind, streckenweise wirkt das Buch sogar wie ein Bilderbuch, durch das man sich lange durchkämpfen muss, um die gewünschte Information zu erhalten. Die Sprechblasen bei einzelnen Tieren oder Pflanzen wirken ein wenig lächerlich. 

 

Inhalt:

Teilweise ist das Buch sehr unübersichtlich gestaltet. Hierbei möchte ich als Beispiel Kapitel 33: Ecdysozoa (S.796) erwähnen. Hier wäre es einfach durch eine kleine Skizze zu zeigen, wie Spinnentiere in die Systematik einzuordnen sind, dies wird jedoch nur klar, wenn man einige Seiten nach vorne blättert und da anfängt zu suchen. Die Skizze wäre in Bezug auf die andere Menge an Fotos sinnvoll. Sehr schön an diesem Kapitel ist jedoch, dass gezeigt wird, dass Spinnentiere nicht gleich Spinnentiere sind, sondern diverse unterschiedliche Morphologien aufweisen können. Dennoch, die Übersichtlichkeit leidet unter der Menge an Bildern. 

Weiterhin werden Begriffe genutzt, die in keinem offensichtlichen Zusammenhang stehen, oder gar nicht erläutert werden. Bsp. (S.728/729): „Die Erdbeere ist botanisch keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht.“ Aus dem Text unten wird klar, was eine Sammelfrucht ist, nicht jedoch, wo der Unterschied zwischen Beere und Nussfrucht liegt. Diese Frage geht vermutlich ein wenig zu weit ins Detail für dieses Buch, dennoch, wenn man auf diesen Unterschied hinweist, sollte dieser auch erklärt werden. 

Das Kapitel zum Muskel gefiel mir sehr gut. Es ist sehr übersichtlich aufgebaut und enthält genügend Informationen, um in das Thema einzusteigen, einen guten Überblick zu gewinnen und die Mechanismen zu verstehen. 

 

Fazit:

Besonders gut gefällt mir auch das Glossar, besonders, da die Seite und der englische Begriff angebenen sind. 

Ich finde ein Grundlagenlehrbuch mit allen wichtigen Teildisziplinen sehr sinnvoll für einen Biologiestudenten. Allerdings sollte an diesem Lehrbuch unbedingt an der Übersichtlichkeit gearbeitet werden. Denn es ist zu Allgemein, um es von vorne nach hinten durchzuarbeiten, allerdings stehen nicht alle wichtigen Informationen im gleichen Kapitel, sodass man teilweise suchen muss. Es wäre gut dies zu erleichtern. Im Großen und Ganzen finde ich das Buch gelungen.

–Friederike Schlumm

Biochemie (Duale Reihe, Thieme-Verlag)

Die dritte Auflage „Biochemie“ der Dualen Reihe aus dem Thieme-Verlag überzeugt durch seine übersichtliche Gliederung und verständliche Sprache. Jede Seite verfügt über eine Randspalte, die das jeweilige Thema benennt bzw. zusammenfasst, sowie über eine umfassende, farblich hervorgehobene Gliederung.

Es fällt nicht schwer dem Stoff  inhaltlich zu folgen. Selbst ohne Vorwissen, ist dies dem Leser möglich. Dabei ist nicht notwendig, das Buch in chronologischer Reihenfolge zu lesen, man kann ebenso in der Mitte einsteigen. Daher eignet sich das Buch sowohl zum Erlangen eines Grundverständnisses als auch zum Vertiefen. Was die Autoren als besonders relevant betrachten, ist in roten Kästen eingerückt.

 

Manchmal verliert man zwischen Definitionen und Merksätzen jedoch den Überblick und kann dem Text nur noch schwer folgen.

 

Der Softcover-Einband bedingt zwar eine Gewichtsreduzierung, erschwert jedoch die Handhabung und den Transport.

 

Inhaltlich geht das Werk über die Biochemie hinaus und knüpft an medizinisch relevante Bereiche der Anatomie und Physiologie an. So wird es durch Exkursionen in den klinischen Alltag wie den biochemischen Grundlagen von Krankheiten des Menschen ergänzt.

 

Für Biologen ist das Buch daher thematisch nur bedingt geeignet. Wenn auch ein Blick über den biologischen Tellerrand nicht schaden kann. Empfehlenswert im biologischen Sinne sind die Werke „Biochemie“ von Berg, Tymoczko, Stryer aus dem Spektrum Verlag oder „Lehninger: Principles of Biochemistry“ von Nelson und Cox aus dem Springer Verlag.

 

Über den schriftlichen Teil hinaus gibt es gute, wenn auch wenige Animationen im Internet, z.B. zur Glykolyse. 

 

Fazit: Ein optisch und inhaltlich anregendes Buch, das verständlich in die Welt der Biochemie und darüber hinaus einführt. Geeignet für alle Interessierten und insbesondere Mediziner.

–Lorenz Adlung

Source: https://www.thieme.de/shop/Biochemie/Rasso…

Biochemie (Christen, Jaussi)

Die Texte sind verständlich und gut geschrieben, man kann dem Stoff leicht folgen. Die vielen Abbildungen helfen beim Verständnis und veranschaulichen die Sachverhalte; allerdings unterbrechen sie manchmal den Textlauf zu sehr, so dass man nicht gleich weiß, wo man weiterlesen muss. Dazu führen auch die Kurz-Zusammenfassungen (in rot) und die zusätzlichen Fakten, die manchmal eingeschoben werden.
Die kurzen Zusammenfassungen heben nochmal das Wichtigste hervor. An sich sehr vorteilhaft zum Lernen, da man nicht nochmal den gesamten Text lesen muss, aber mir war nicht immer klar, wieso gerade diese Fakten ausgewählt wurden. Manchmal sind es Definitionen. Dabei wäre es Übersichtlicher, wenn das definierte Wort auch im Text hervorgehoben wird. Es ist verwirrend, wenn man eine Definition liest, aber nicht dem Text zuordnen kann.
Die zusätzlichen Fakten in den roten Kästen sind interessant; es war angenehm zu lesen, und zwischen dem notwendigen Stoff als Auflockerung etwas anderes zu haben. Außerdem kann man sich damit einige Sachverhalte besser merken.
Was ich sehr gut finde, ist die Darstellung der biochemischen Reaktionen: sie sind eigentlich schwer Überschaubar und kompliziert zu verstehen, im Buch werden aber die wichtigsten Schritte zusammengefasst und erklärt. Die Abbildungen sind Übersichtlich, und man erfährt auch über den Hintergrund der Reaktionen. Nicht nur wie es abläuft, sondern auch warum.
Es ist auch hilfreich, dass die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander gestaltet sind. Die ersten zwei Abschnitte erklären noch einmal grundlegende Dinge, aber eigentlich wird nur Grundwissen vorausgesetzt, das man nach dem Abitur haben sollte. Man kann mitten im Buch einsteigen, und sich ein Kapitel komplett erarbeiten, ohne vorher ein anderes gelesen haben zu müssen. Das macht den Stoff übersichtlicher. Und erleichtert auch die Suche im Sachverzeichnis. Anstatt zehn Seitenangaben findet man nur ein oder zwei, auf denen dann wirklich das steht, was man wissen möchte. Das hat mir an dem Buch am besten gefallen.
Die Themen, die behandelt werden, decken sich mit den von uns in der Vorlesung des zweiten Semesters behandelten. Dazu kommen noch Kapitel, deren Stoff nicht unbedingt im Abschnitt Biochemie gelehrt werden; das Buch eignet sich also auch fachübergreifend. Der Inhalt ist sehr umfassend, dadurch dass sowohl Grundlagen als auch spezifische Dinge enthalten sind, ist es selten nötig, ein anderes Buch zu Rate zu ziehen, außer die Frage geht zu sehr ins Detail.
In unserer Vorlesung werden zum Thema Biochemie Bücher empfohlen wie z.B. ‚Biochemie‘ (Berg, Tymoczko, Stryer) oder ‚Lehninger: Principles of Biochemistry‘ (Nelson, Cox). Für speziellere Themen auch ‚Pflanzenbiochemie‘ (Heldt), ‚Plant Physiology‘ (Taiz, Zeiger) und ‚Molecular Biology of the Cell‘ (Alberts).

Zusammenfassend kann man sagen: Mit dem Buch ‚Biochemie‘ lässt sich sehr gut für Klausuren, die den dargebotenen Stoff behandeln, lernen. In den fünf Abschnitten und insgesamt vierzig Kapiteln werden die wichtigsten Sachverhalte zusammengefasst; es wird nicht alles bis ins Detail erklärt, aber man gewinnt ein gutes Verständnis über die erklärten Prozesse. Und es ist völlig ausreichend für das Grundstudium Biologie.

–Friederike Schlumm

Source: http://www.springer.com/de/book/9783540211…

Bachelor-, Master- und Doktorarbeit (Ebel, Bliefert)

Autoren: Hans F. Ebel und Claus Bliefert
erschienen: vierte, aktualisierte Auflage 2009
Verlag: WILEY-VCH

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Es geht laut Buchtitel um das Schreiben von „Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten“, wobei die Bezeichnung an die neuen Studienabschlüsse angepasst ist. Gemäß des Vorwortes wurde der Inhalt nur dezent korrigiert. Etwaige Änderungen wurden lediglich vorgenommen, wo Empfehlungen der Leserschaft vorlagen. Laut Untertitel ist das vorliegende Werk als Anleitung für den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs zu betrachten. Die Intension der Autoren ist folglich, entsprechenden Studenten eine Anweisung bzw. Anleitung zu erteilen, wie eine Abschlussarbeit konzeptionell vorzubereiten und zu schreiben ist.

Im Prinzip wurde dieses Ziel erfüllt. Man kann bei Unklarheiten ein bestimmtes Thema im Register suchen und findet auf diese Weise schnell nützliche Informationen, denn die Texte sind kurz und übersichtlich gehalten und durch Stichworte gut strukturiert. Dadurch geht glücklicherweise nicht der Textfluss verloren, wenn man das Buch im Ganzen liest. Die Erklärungen sind größtenteils ausreichend und verständlich, speziell durch gegebene Beispiele. Querverweise auf ein umfangreicheres Buch sind deshalb unnötig.

Das Wort „Standardwerk“ auf dem Buchrücken ist überdies ein wenig fehl am Platze, da sich in Zeiten inkonsequenter Hochschulreformen noch keine wirklichen Standards etablieren konnten- schon gar nicht Studiengang- und Hochschul-übergreifend. Deshalb sollte man den zwar subtilen aber tendenziell dogmatischen Ton auch aus den Formulierungen nehmen. Beispielsweise wird auf Seite 134 gefordert: „Setzen Sie die Einheiten nicht in eckige Klammern!“ Eine Rechtfertigung hierfür wird gleichwohl nicht formuliert. Im 1. Vorwort wird erwähnt, dass auf eine Erörterung des Für und Wider verzichtet werde. Dennoch wird in diesem Fall begründet, warum runde Klammern durchaus zulässig sind; sie seien als Erklärungen zu erkennen. Hier würde eine Empfehlung Abhilfe schaffen: „Sie sollten die Einheiten nicht in eckige Klammern setzen. Üblicherweise verwendet man runde Klammern.“ Solche Empfehlungen sind für den Leser akzeptabel, weil die Autoren aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen durchaus dazu berechtigt sind. Der Hinweis darauf im 1. Vorwort ist unzureichend. Die Struktur des Buches erschließt sich überdies nicht sofort, wenn die Erklärungen dort nicht wahrgenommen werden. Sicherlich wäre eine Anmerkung zu den „normativen Empfehlungen“ und dem prinzipiellen Aufbau des Buches in den Vorbemerkungen sinnvoller.

Im Buch wird entgegen der Ankündigung nicht direkt „handwerkliches“ Rüstzeug vermittelt, sondern eher dahinterstehende Theorie und Regularien. Denn Handwerk funktioniert nicht ohne Werkzeug. Die vereinzelte Nennung von Programmen wie ACROBAT, ENDNOTE, EXCEL oder WORD ist unzureichend. Entweder sollte man auf diese Anmerkungen verzichten oder auf kostenlose, systemkompatible Software verweisen, um konkrete Realisierungsmöglichkeiten für aufgezeigte Probleme anzubieten. Alternativ dazu könnte man sich auch auf die Darlegung der Formalien beschränken. Deren Umsetzung kann immerhin mittels der Übungen erlernt werden. Jene Aufgaben würden sich vor allem für ein Seminar über das Planen wissenschaftlicher Arbeiten anbieten, das an einigen Hochschulen absolviert wird. Damit wäre das Buch nicht nur eine Anleitung für den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs sondern auch für die Universitätsdozenten, die mitunter zwar das Verfassen von Publikationen gewohnt sind, aber zugrunde liegende Regeln für das Schreiben von Abschlussarbeiten nur ungenügend vermitteln können.

Sollten die Empfehlungen der Leserschaft, der Ankündigung entsprechend, auch für die nächste Auflage beachtet werden, wodurch kleinere Mängel beseitigt würden, könnte man dieses Buch ruhigen Gewissens zur theoretischen Vorbereitung auf das Abfassen von Bachelorarbeiten und zur Rekapitulation der Richtlinien für Master- und Doktorarbeiten verwenden.

–Lorenz Adlung

Source: http://www.wiley-vch.de/publish/dt/books/b…

9 Millionen Fahrräder am Rande des Universums

Autor: Michael Gross; Verlag: Wiley-VCH

Das perfekte Buch zum Amüsieren für Menschen, die selbst als Wissenschaftler tätig sind oder sich im Bereich Wissenschaften etwas auskennen. Der Autor Michael Groß schreibt über die aktuellen Fortschritte oder auch Rückschritte der Forschung und nimmt dabei für jeden leicht verständlich Forscher und Wissenschaft aufs Korn. Das Buch besteht aus 100 Artikeln, welche in den letzten Jahren in unterschiedlichen Fachzeitschriften, wie zum Beispiel „ Nachrichten aus der Chemie“ veröffentlicht wurden. Gekonnt werden verschiedenste Themen, wie „Wem gehört die Polymerasekettenreaktion?“, „ Denglish für Fortgeschrittene“, „ Antinobelpreis für Uranrecycling“ , „ Ende gut, alles Öl“ oder „ Deutschland sucht die Superuni“ behandelt. Auch die Bildungspolitik, welche in Folge des Bologna-Prozesses immer jüngere Uni-Absolventen hervorbringen will, wird auf witzige Weise kommentiert. Beim Lesen der einzelnen Artikel, wird deutlich, dass der Autor ein abgeschlossenes Chemie Studium hinter sich hat. Die meisten Artikel sind jedoch trotzdem leicht verständlich, und falls nicht, sind vom Autor meist hilfreiche Links zum Nachlesen hinzugefügt. Am besten hat mir gefallen, wie Michael Groß die aktuelle Forschungswelt von außen, also aus einem etwas distanzierterem Blickwinkel betrachtet und dieses Eigenleben dieser forschenden Welt auf sehr unterhaltsame und witzige Weise beschreibt. Wenn man zu viel in Fachzeitschriften oder „Papern“ gelesen hat, bietet dieses Buch eine sehr nette Abwechslung, welche ich nur empfehlen kann! Auch beim Titel schlägt der Autor eine Brücke zwischen Alltag und Wissenschaft, aber wer genaueres darüber erfahren will, muss das Buch schon selbst lesen…